Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Elternvertreter fordern von der Politik, für den Herbst in Sachen Coronaschutz an Schulen vorzusorgen. Was sie verlangen.
Trotz Rekordinzidenzen fällt noch vor den Osterferien die Maskenpflicht in Schulen, Tests werden abgeschafft: Gelsenkirchener Elternvertreter von Grundschulen hatten sich bereits im Januar vernetzt, um von der Politik sicherere Tests vor dem Betreten der Schule zu fordern. Nun geht es den Eltern vor allem um die Vorbereitung auf mögliche neue Corona-Wellen im kommenden Herbst und Winter. „Es kann nicht sein, dass mehr als zwei Jahre nach Beginn der Pandemie es wieder keinerlei Notfallpläne für den Herbst gibt, nur auf Lüften gesetzt wird“, fasst Daniela Isopp die Kernforderung zusammen.
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Diskutiert haben fünf der Grundschul-Elternvertreter inklusive dem Vorsitzenden der Stadtschulpflegschaft, Jan Klug, ihre Forderungen mit der Bürgermeisterin und Bildungsausschussvorsitzenden Martina Rudowitz, Gelsenkirchens Landtagskandidatin Christin Siebel (SPD) und dem bildungspolitischen Sprecher der SPD, Jochen Ott, nun in einer Videokonferenz. [Zum Thema: Wie neue Lüftungen Schüler in Gelsenkirchen schützen könnten]
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„Eine Studie hat gerade erst erwiesen, dass Viertklässler nach zwei Pandemie-Schuljahren viel schlechter lesen können als frühere Vergleichsklassen. Und das sind Kinder, die schon vor der Pandemie zwei Jahre Unterricht hatten. Wie wird es erst aussehen, wenn es so weitergeht und die heutigen Erst- und Zweitklässler vor dem Schulwechsel stehen?“, mahnt Isopp. Daher müsse nun vorgeplant werden. [Zum Thema: Viertklässer können schlechter lesen]
Einladung zum Gespräche mit kommunalen Bildungspolitikern
Mails an die Oberbürgermeisterin waren zunächst unbeantwortet geblieben, was den Elternzorn angefeuert hatte. Die Bildungsverwaltung schließlich hatte Kontakt zu den Teststellen-Betreibern aufgenommen, Öffnungszeiten anpassen und die Testqualität prüfen lassen. All das spielt nach Wegfall der Testpflicht freilich keine entscheidende Rolle für den Schulbetrieb mehr. Martina Rudowitz versprach letztlich den Elternvertretern, sie zu einem Gespräch mit Politikern im Bildungsausschuss einzuladen, um dort ihre Forderungen zur Schutzvorsorge für den Herbst vortragen und diskutieren zu können.