Mülheim. Weil Blutkonserven rar sind, mussten in Nachbarstädten schon Operationen verschoben werden. Wir haben bei Mülheims Krankenhäusern nachgefragt.

Die Nachrichten zuletzt etwa aus Essen oder Duisburg alarmieren: Wegen des Mangels an Blutkonserven mussten dortige Krankenhäuser schon Operationen verschieben. Auch in Mülheim gilt die dringende Bitte an Bürger, an aktuellen Terminen zur Blutspende teilzunehmen.

Die Lage in Mülheims zwei Krankenhäusern ist aber offenbar nicht so angespannt wie in Essen oder Duisburg. „Bislang mussten wir keine geplanten Operationen verschieben“, sagte jetzt Silke Sauerwein, Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses, auf Anfrage dieser Redaktion. Nichtsdestotrotz erlebe die Krankenhaus-Betreiberin die Versorgungslage mit Blutkonserven als „sehr angespannt“. An die Bürgerinnen und Bürger sei deshalb der Appell zu richten, „zur Blutspende zu gehen, um den Patientinnen und Patienten zu helfen, die dringend Blutprodukte benötigen“, so Sauerwein.

Mülheimer Hospital: Wir stimmen jeden Tag unser OP-Programm mit dem Blutdepot ab

Das St. Marien-Hospital äußerte sich nicht so klar zur Frage, ob OPs schon verschoben werden mussten wegen des Mangels an Blutkonserven. Sein Ärztlicher Direktor Dr. Thomas Nordmann stellte lediglich fest: „Unser Krankenhaus ist weiterhin leistungsfähig. Wir stimmen jeden Tag unser OP-Programm mit dem Blutdepot ab und können so derzeit gewährleisten, dass die Versorgung funktioniert.“

Das Hospital hatte seine Mitarbeitenden zuletzt motiviert, zum Blutspenden zu gehen und mit mehreren Aktionen „für das wichtige Thema sensibilisiert“ – auch weil das Depot, über das das Marien-Hospital seine Blutkonserven bezieht, Alarm geschlagen hatte, es könne zunehmend enger werden mit Lieferungen. Die Resonanz auf den Blutspende-Aufruf sei sehr groß gewesen, so Krankenhaus-Sprecherin Katharina Landorff, „das haben wir so noch nicht erlebt“. Am vergangenen Mittwoch hätten viele Mitarbeitende an der Blutspendeaktion des DRK im Altenhof teilgenommen.

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DRK ruft an zwei Terminen erneut zu Blutspenden in Mülheim auf

Derweil ruft das DRK, das wegen Corona nicht mit seinem Blutspende-Mobil unterwegs sein kann, erneut „dringend“ zur Blutspende auf. Als Hauptversorger mit Blutpräparaten in den beiden von Unwetter und Flutkatastrophe massiv betroffenen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sei Alarm zu schlagen, hieß es. Gerade in den tendenziell blutspendefreundlichen Gebieten beider Bundesländer sei die Infrastruktur dermaßen geschädigt, dass dort auf absehbare Zeit keine Blutspendetermine durchgeführt werden könnten.

Der DRK-Blutspendedienst West sieht „ein erhebliches Problem, da es bereits seit Längerem gravierend an Blutpräparaten fehle. Der DRK-Blutspendedienst West ruft erneut auch in Mülheim zur Blutspende auf: in Speldorf am Mittwoch, 11. August, von 15 bis 19 Uhr (Evangelisches Gemeindehaus, Duisburger Straße 276) sowie im Rahmen des „Blutspendemarathons“ in der Innenstadt am Freitag, 13. August, von 9 bis 18 Uhr (Westenergie Sporthalle, An den Sportstätten 6). (sto)