Mülheim. Die Verleihung fand im engen Kreise statt. Mülheimer Jury lobt Hupes Reflexion von Sprache sowie die Verknüpfung analoger wie digitaler Medien.
Als Gewinner des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft 2020 stand Dirk Hupe bereits im Dezember 2020 fest. Nun ist ihm der Preis der Stadt Mülheim auch persönlich verliehen worden – coronabedingt im engen Kreis der Familie.
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Jury lobt Hupes Auseinandersetzung mit Sprache, Zeichen und Philosophie
Der Künstler Dirk Hupe ist der 124. Träger dieses Preises. „Sie erhalten den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft als Anerkennung für hervorragende Leistungen bei Ihrem künstlerischen Schaffen“, hielt Oberbürgermeister Marc Buchholz bei der Verleihung fest.
Die Jury begründet die Entscheidung mit Hupes stringenter Weise, in der er sich mit Sprachtheorien, Zeichensystemen, Typografie und philosophischem Gedankengut auseinandersetze. Der 1960 in Essen geborene Künstler studierte in den 1980er Jahren an der Philosophischen Fakultät in Düsseldorf sowie Kommunikationsdesign in Essen. Das postakademische Examen machte er in Arnheim. 2001 erhielt Hupe den Kunstpreis des vestischen Künstlerbundes. Es folgten etliche weitere Auszeichnungen.
Viele seiner Werke finden sich in öffentlichen Sammlungen. Auch das Kunstmuseum Mülheim besitzt eine raumgreifende Installation, die im Rahmen ihrer Einzelausstellung 2005 entstanden ist.
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Bemerkenswert ist Hupes Einbezug von Schrift, Malerei und digitalen Medien
Die Jury des Ruhrpreises lobte seine medienübergreifende Arbeitsweise: „Er verbindet Schrift mit Malerei und Zeichnung, wechselt zwischen Bild, Objekt und Installation und verankert seine Sprachexperimente oder ,Kommunikationsfelder’ in unterschiedlichen (Raum-)Kontexten.“ Auch Performances, Wandbemalungen, Verschickungsaktionen sowie interaktive CD-Roms mit verzerrten Sprachaufnahmen, Videos, Animationen und Fotodokumenten werden von ihm als Ausdrucksmittel genutzt.
Als Beispiel hob die Jury seine Arbeit „Restzeichen/Zeichenreste“ hervor. Hupe lote „die Wechselbeziehung zwischen Konstruktion und Dekonstruktion aus und untersucht formal wie inhaltlich Auflösungsprozesse von Sprache und Schrift und deren so veränderten, sinnentleerten Informationsgehalt.“ So dekonstruiert Hupe hier konkret literarische und philosophische Quelltexte und Zitate von Samuel Beckett und Ludwig Wittgenstein als Beispiele des Absurden und des logischen Denkens. Und stellt diese gegenüber.
Der Termin zur Übergabe des Förderpreises zum Ruhrpreis 2020 wird ebenfalls in Abstimmung mit dem Förderpreisgeber noch bekanntgegeben.