Mülheim. In der Corona-Pandemie müssen Mülheims Künstler neue Wege finden, um ihre Werke auszustellen. Drei Kreative haben dafür eine besondere Idee.

Mülheim hat viele kreative Köpfe – die neue Künstler-Initiative „Atelier zwo 7“ hat daher im ehemaligen Heimatmuseum an der Oberstraße 27 einen Atelier- und Ausstellungsraum eingerichtet, in dem ihre eigenen Arbeiten und die Werke anderer Kunstschaffender gezeigt werden.

In dem Ladenlokal betrieben Hobby-Historiker zuvor das Atelier „Kunst & Geschichte“ mit Exponaten aus der Mülheimer Stadtgeschichte. Nun haben Iris Schnaitmann und ihre Künstlerkollegen Georg Overkamp und Michael Sommer das Ladenlokal angemietet, um ihre und die Werke anderer auszustellen. „Eigentlich arbeite ich mit Georg Overkamp in einem Atelier in Oberhausen, doch das liegt versteckt in einem Hinterhof“, berichtet die Mülheimer Künstlerin. „Daher haben wir nach einem Ort gesucht, an dem wir mehr Publikum erreichen.“

Ausstellung bis zum Ende des Lockdowns durch das Schaufenster zu sehen

Den Auftakt macht die Ausstellung „Parallel zur Natur“ der drei Initiatoren, die bis auf Weiteres nur von außen durch das große Schaufenster zu sehen sein wird: Iris Schnaitmann beschäftigt sich mit ausdrucksstarker, informelle Malerei und nutzt dabei unter anderem Naturmaterialien, wie Marmormehl, Sumpfkalk und farbstarke Pigmente. Ihre Tonfiguren sind figürlich angelegt. Ihre Motive sind der menschliche Körper und Tiere, die sie künstlerisch verformt und verfremdet.

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Georg Overkamp kommt aus Bottrop und ist als freischaffender Künstler wie Iris Schnaitmann vor allem im Oberhausener Raum seit vielen Jahren unterwegs, wo beide in einem gemeinsamen Atelier arbeiten. Seine Spezialität sind Skulpturen, die er aus Fundholz zu kreativen, neuen Geschöpfen bildet – seltsame Wesen, die den Garten bevölkern und die Fantasie beflügeln. Im „Atelier zwo 7“ dreht sich ein von ihm geschaffenes filigranes Figurenkarussell, flankiert von animalischen Holzfiguren.

Michael Sommer: Skulpturen aus Ton erzählen kleine Geschichten

Der dritte im Bunde ist Michael Sommer aus Mülheim, der sich vor allem mit Skulpturen aus Ton beschäftigt. Sie erzählen meist kleine Geschichten, stellen besondere Typen oder Situationen dar – ob Musiker, Sportler, Porträts oder Alltagsmenschen - sie sind verformte Abbilder innerer Zustände. In der Ausstellung zeigt er zum Thema Tierfiguren etwa einen blauen Gorilla oder eine Gruppe von individuellen Schaf-Büsten. Außerdem sind von ihm Ölbilder mit Landschafts- und Straßenmotiven von den entlegensten Orten der Welt zu sehen – von Google-Streetview inspiriert.

Wer selber seine Arbeiten zeigen möchte, schickt eine E-Mail an info@atelier-zwo7.de oder meldet sich bei Iris Schnaitmann unter der Rufnummer 0173-2717161, artis-atelier.com. Weitere Infos: www.atelier-zwo7.de

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