Mülheim. Nach drei Jahren Planung stehen acht Hundewiesen in Mülheim kurz vor der Umsetzung. Ein Kostentreiber steht noch im Raum: die Beschilderung.

Rund drei Jahre nachdem die Stadtverwaltung die möglichen Hundewiesen im Stadtgebiet geprüft und sich mit der Politik in den Bezirksvertretungen 1 und 2 auf rund acht mögliche geeinigt hat, gilt es, die letzte Hürde fürs Hundeglück zu nehmen: die Aufstellung von Schildern sowie Mülleimern und Hundekotbeuteln. Doch da liegt wohl der Hund begraben.

In der Bezirksvertretung 2 zumindest muss die Kostenfrage für die Beschilderung nach wie vor beantwortet werden. Dabei sind die Hundefreilaufflächen am Damaschkeweg, an der Blumenthalstraße, am Schildberg und an der Mühlenstraße vor einem Jahr bereits vereinbart worden. Die Kosten aber haben es in sich.

Kosten allein für Schilder pro Hundwiese: wenigstens 1600 Euro

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Mit 400 Euro pro Schild kalkuliert die Verwaltung. Und damit auch die zu erwartenden Besucher aus allen Himmelsrichtungen bestens informiert sind, seien nach Ansicht der Verwaltung auch mindestens vier Schilder erforderlich – pro Fläche und je nach Zuschnitt und Zuwegung. Damit betrügen die Kosten allein für die vier Flächen in der BV2 voraussichtlich mindestens 6400 Euro.

Der Haken: Die Stadt würde solche Freilaufflächen nur dann einrichten, „wenn die Kosten für die Einrichtung, Beschilderung etc. von interessierten Bürgerinnen und Bürgern gespendet werden würden“, teilte der inzwischen verabschiedete Beigeordnete Peter Vermeulen mit. Die CDU wollte das so nicht stehen lassen und schlug stattdessen vor, die Kosten aus der Kasse der Bezirksvertretung zumindest anteilig zu begleichen. Doch ein solcher Beschluss steht noch aus.

Streitpunkt Mülleimer: Bezirksbürgermeisterin appelliert an Eigenverantwortung

Einen Schritt weiter ist man in der Bezirksvertretung 1. In der vergangenen Mai-Sitzung hatte die Bezirksbürgermeisterin Britta Stalleicken (Die Grünen) bereits ins Auge gefasst, dass die Schilder von der BV bezahlt würden. Denn ansonsten hätte man auf Spenden aus der Bevölkerung warten müssen. Kostenpunkt: ebenfalls 6400 Euro. Hier aber schritt der Kämmerer ein und schlug vor, die Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.

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Die Flächen an der Leybank, am Lohbecker Berg, an der Ludwigstraße und Mendener Höhe 88 stehen damit kurz vor der Umwidmung. Einen Streit zwischen SPD und Schwarz-Grüner Koalition jedoch entfachte die Frage um Müllbehälter und Hundekotbeutel. Laura Libera, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BV, befürchtet, dass ohne diese „die Flächen innerhalb kürzester Zeit verdrecken. Mülleimer gehören schlicht und ergreifend zur Grundausstattung.“

Bezirksbürgermeisterin Stalleicken hingegen sieht die Hundehalter in der Eigenverantwortung, die Flächen in einem sauberen Zustand zu halten, und ihren Müll mitzunehmen. „Wir werden das aber ein halbes Jahr beobachten und bewerten. Nachsteuern können wir dann immer noch.“