Gelsenkirchen-Erle. Stelldichein der PS-Monster: Hunderte getunter Autos und Tuningfans versammelten sich am Schalker Arena-Park. Warum diesmal Auto-Poser fehlten.
- PS-Fetischisten und Tuning-Freaks aus dem Ruhrgebiet trafen sich in Gelsenkirchen
- In Spitzenzeiten waren bis zu 700 Fahrzeuge am Schalker Arena-Park
- Die Polizeibehörde sprach von einem sehr friedlichen Treffen, Poser und Raser fehlten
Gelsenkirchen ist erneut zum Treffpunkt der Tuning-Szene geworden. Am Freitag und Samstag, 15./16. Januar, rollte eine Blechlawine von mehreren Hundert hochgezüchteten Fahrzeugen durch die Stadt.
Bis zu 700 Fahrzeuge auf Parkplätzen am Gelsenkirchener Arena-Park
Das Schaulaufen der PS-Boliden kam wieder auf dem Parkplatz des Apollo-Kinocenters sowie an den Stellflächen an der Straßenbahn-Haltestelle an der Kurt-Schumacher-Straße in Höhe der Arena auf Schalke zum Stehen. Anders als bei vorangegangenen Treffen der Szene sprach die Polizei aber von „ausgesprochen friedfertigen und störungsfreien Treffen“.
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Doch nicht nur das. „Gemessen an der Zahl der Fahrzeuge und der Menschen vor Ort haben wir nur eine sehr geringe Anzahl an Verstößen festgestellt“, sagte Karl-Heinz Jerzynka, Erster Polizeihauptkommissar von der Leitstelle der Gelsenkirchener Behörde. Lediglich zwei getunte Autos seien aus dem Verkehr und sichergestellt worden. Wegen der weitreichenden Umbauten werden diese Fahrzeuge nun von Gutachtern genauer unter die Lupe genommen.
Gelsenkirchener Tuning-Treff: Zehn Tempoverstöße, zwei Gurtverstöße
Ansonsten haben die Einsatzkräfte „zehn Geschwindigkeitsverstöße und zwei Verstöße gegen die Gurtpflicht“ registriert, so Jerzynka weiter. Selbst die aktuellen Corona-Hygienevorschriften seien eingehalten worden. Insofern seien beide Treffen aus polizeilicher Sicht als unspektakulär zu bezeichnen. Die Treffen begannen jeweils gegen 21.30 Uhr und endeten gegen 2 bzw. 2.30 Uhr in der Nacht. Lesen Sie dazu auch: Wo Bundesliga-Stars ihre Autos tunen lassen
Wie schon in der Vergangenheit zeigte die Polizei starke Präsenz bei den Treffen, um Auswüchse zu verhindern. Das Kinocenter, aber auch das Amphitheater am Rhein-Herne-Kanal, um nur einige Hotspots der Szene in Gelsenkirchen zu nennen, waren in der Vergangenheit schon öfter Ausgangspunkt von Autorennen und anderen Unarten, die zu den Gepflogenheiten solcher Tuning-Treffs gehören – Wheelies oder „Donuts“ beispielsweise.
Dabei lassen die Fahrerinnen und Fahrer ihre Reifen durchdrehen bis es qualmt und lassen ordentlich Gummi auf dem Asphalt, ganz abgesehen von Lärm und Gestank für Anwohner – die Menschen im Hafenquartier Graf Bismarck können dazu viel erzählen, besonders in den warmen Monaten.
Gelsenkirchen: Tuning-Fans grenzen sich von der Raser- und Poser-Szene ab
Die beiden Treffen am Wochenende in Gelsenkirchen haben sich aber grundsätzlich von anderen unterschieden, wie die Polizei mitteilt. „Im Gespräch mit den Teilnehmenden haben unsere Einsatzkräfte erfahren, dass die sogenannten Auto-Poser und Raser ausdrücklich nicht erwünscht waren“, sagte Karl-Heinz Jerzynka. Demnach grenzt sich die Szene mittlerweile untereinander stärker ab. Denn nicht jeder, der seine Auto individuell umbaut, ist zugleich auch Raser und Poser und fällt durch Verstöße und Straftaten auf. Diejenigen, die sich an die Regeln halten, wollen nicht die Konsequenzen für die Übertretungen anderer ausbaden. In der Vergangenheit hatte die Stadt Zugangsbeschränkungen für den Parkplatz am Arena-Park erlassen.
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