Mülheim. Das Einzelhandelskonzept „Click & Meet“ hat mit dem Ende dieser Woche wieder ausgedient. Bei den Mülheimer Händlern herrscht große Enttäuschung.

Große Verwirrung herrschte am Montagmittag am Eingang so mancher Geschäfte. Niemand, der am Eingang die Termine kontrolliert? Wer sich mittlerweile an das Terminshopping gewöhnt hatte, war einigermaßen verwirrt. Es waren die wenigen Stunden, in denen per Gericht das „Click & Meet“-Konzept aus Gründen der Ungleichbehandlung außer Kraft getreten war, ehe die Landesregierung es kurze Zeit später wieder flächendeckend verpflichtend machte – zumindest bis zum Ende der Woche.

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Ratlosigkeit, Enttäuschung und Verwirrung sind die Schlagworte, die in den Gesprächen mit den Mülheimer Händlern fallen. „Wir sind natürlich tief enttäuscht, dass wir das implementierte System jetzt schon wieder aufgeben müssen“, sagt Hartmut Buhren, Geschäftsführer von Harbecke. Kunden wie Mitarbeiter seien durch das ständige Hin und Herr völlig verunsichert. „Ich tue mich im Moment ein bisschen schwer mit dem Verständnis“, ergänzt Buhren.

Mülheimer Händler rechnen mit höherem Andrang

So geht es vielen. „Es herrscht Ratlosigkeit und es fehlt langsam der Glaube, dass es etwas hilft“, sagt Margit Schettler, Geschäftsführerin der Saarner Werbegemeinschaft. Im Dorf rüsten sich die Geschäfte nun wieder auf „Click & Collect“ um. „Dabei hatte sich das mit den Terminen eigentlich einigermaßen eingespielt, wir hatten wenigstens genügend Zeit für die Kunden“, sagt Onur Canbaz, der den Harders Fashion Store in Saarn führt.

Jetzt kann das Unternehmen seinen Kunden maximal die Waren im Schaufenster präsentieren. „Man weiß ja nicht einmal ob es passt, da keine Anprobe erlaubt ist“, schildert Canbaz. Er glaubt, dass die Kundinnen und Kunden die restliche Woche noch eingehend zum Einkaufen nutzen werden. „Das kann ich mir in Bezug auf Ostergeschenke vorstellen“, sagt er.

Mülheimer Buchhändlerin: „Wir müssen ja alles mitnehmen“

„Diese Woche wird noch einmal heftig, aber wir müssen ja alles mitnehmen“, sagt auch Petra Büse-Leringer von der Broicher Buchhandlung „Bücherträume“. „Wir telefonieren uns die Finger wund, weil die Kunden wissen wollen, was denn nun gilt“, erklärt die Buchhändlerin. Sie und ihre Kolleginnen müssen seit Dienstagmorgen ebenfalls das Termin-Shopping umsetzen.

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Büse-Leringer ist gleichzeitig zweite Vorsitzende der Broicher Interessensgemeinschaft (BIG). Nach Gesprächen mit Kollegen aus dem Stadtteil sagt sie: „Es herrscht eine große Befürchtung, was passiert, wenn sich die Leute auf die Lebensmittelläden stürzen.“„Für den gesamten Einzelhandel ist das eine Katastrophe“, findet Hartmut Buhren, der dem Handelsverband Ruhr vorsitzt. „Wir werden mittlerweile bombardiert mit neuen Verordnungen, deren Haltbarkeit aber immer kürzer wird“, ärgert sich der Unternehmer. Auch Buhren geht von einem erhöhten Zulauf der Kunden aus, „die sich noch vor Ostern eindecken wollen“.

Edeka und Aldi im Forum: Erhöhte Nachfrage vor Ostern erwartet

Im Forum sei dies den Mietern auch zu wünschen, „um den maximal möglichen Umsatz mitnehmen zu können“, sagt Centermanager Daniel Wahle. „Ich denke aber, wir sprechen für den Handel im Ganzen, wenn wir sagen, dass wir uns gewünscht hätten, zumindest auf dem aktuellen Niveau weiter betreiben zu können“, so der Centermanager.

Durch das Terminshopping könne ein „Run“ auf den Großteil der Geschäfte ausgeschlossen werden. „Bei den Lebensmittelhändlern Edeka und Aldi rechnen wir vor dem langen Osterwochenende natürlich mit einer erhöhten Nachfrage und werden in Abstimmung mit den Mietern weiterhin auf die Einhaltung der Vorgaben achten“, betont Wahle.