Essen. Seit Kurzem müssen Betreiber und Ölmultis die Spritpreise regelmäßig an die Markttransparenzstelle melden. Das soll zu niedrigeren Preisen führen. Wir haben drei kostenlose Smartphone-Apps getestet, die auf die neue Datenbank zugreifen - und Autofahrer zur günstigsten Tankstelle führen sollen.
Im August startete die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. Ölmultis und Tankstellenbetreiber müssen die Preise, die sie für Benzin und Diesel verlangen, regelmäßig an die Stelle melden. Und diese veröffentlicht die Preise dann im Internet. Damit sollen die Preise vergleichbarer werden und der Spritpreis insgesamt sinken. Seit Kurzem gibt es auch Apps für Mobiltelefone, die auf die Datenbank zugreifen. Wir haben uns drei kostenlose Versionen näher angeschaut.
Was leisten die Apps?
Die Programme sind sehr ähnlich aufgebaut. Sie alle bieten eine Umkreissuche, die den Standort des Handynutzers ermittelt und ihm sagt, welche Tankstelle die nächste ist. Die App „mehr-tanken“ zeigt daneben direkt auch die günstigste im Umkreis an. Der lässt sich übrigens einfach einstellen. Wählen kann man in der Regel zwischen null und 20 Kilometern. Darüber hinaus bietet etwa die ADAC-App „Spritpreise“ eine Karte, auf der man per Fingertipp bequem Tankstellen anwählen kann, um deren Spritpreise zu erfahren. Ein Link startet die Navigation zur ausgewählten Tanke.
Stimmen die Preise?
Unsere Stichprobe in fünf Städten (Hagen, Bochum, Witten, Essen und Wetter) hat ergeben, dass die Apps in der Regel die richtigen Spritpreise anzeigen. Lediglich bei zwei Tankstellen in Hagen wurden falsche Preise für Super Plus ausgegeben. Das lag wohl an veralteten Datensätzen. Alle anderen Preise (Diesel, E10 und Super) stimmten. Normalerweise aktualisieren die Apps einmal pro Stunde.
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Im Übrigen funktionieren die Apps mit fast allen Tankstellen, egal ob große Mineralölketten wie Aral oder Shell oder aber freie Betriebe. Es kann aber – wie im Falle einer freien Tankstelle in Essen – passieren, dass die Station überhaupt nicht aufgeführt wird. Allerdings befindet sich die Preisübermittlung ja noch in der Erprobungsphase. Die App-Anbieter überarbeiten nach eigener Aussage ihre Programme regelmäßig und wollen den Tankstellenbestand noch vervollständigen.
Wo kann ich die Smartphone-Apps herunterladen?
Für iPhones im App-Store von Apple, für Handys mit Android-Betriebssystem natürlich im Google Play Store. Nutzer von Handys mit Windows-Betriebssystem haben allerdings keine große Auswahl. Von den drei getesteten Apps findet sich aktuell nur „mehr-tanken“ im Online-Laden von Microsoft.
Manche Anbieter verlangen Geld für ihre Apps. Lohnt sich das?
Nein. Auch die kostenlosen Apps lassen kaum Wünsche offen. Zudem bieten die Programme genügend Möglichkeiten zur Personalisierung. So lassen sich beispielsweise in der „TankenApp“ der Telekom Profile mit Tankstellen anlegen, die man besonders gern ansteuert. Auch „mehr-tanken“ bietet diesen Service. Zudem bietet die Telekom-App einen „Preisalarm“, der dann Laut gibt, wenn der Literpreis für eine bestimmte Kraftstoffsorte den vorher eingegebenen Wunschpreis erreicht hat.
Allerdings nerven „mehr-tanken“ und „TankenApp“ mit Werbung, das tut der Übersichtlichkeit nicht gut. In jedem Fall gilt: Lesen Sie sich vor dem Herunterladen der Apps durch, worauf diese Zugriff haben wollen. Außerdem tummeln sich zahlreiche kostenpflichtige Apps in den Online-Läden, die nicht auf die Datensätze der Markttransparenzstelle zurückgreifen.