Hamburg. Erneut hat ein Handy-Anbieter die Roaminggebühren innerhalb der Europäischen Union abgeschafft. Kunden des Prepaid-Anbieters Blau zahlen künftig einheitlich 9 Cent bei Telefonaten in Deutschland oder in EU-Länder. Die Regelung gilt zunächst allerdings nur auf Zeit.

Der Prepaid-Provider Blau streicht die Roaminggebühren für Handyanrufe aus EU-Ländern nach Deutschland. Ab sofort gilt der 9-Cent-Einheitstarif des Anbieters auch für Gespräche und SMS aus der EU in jedes deutsche Netz und umgekehrt aus Deutschland in alle EU-Netze, wie die E-Plus-Tochter mitteilt.

Die Regelung ist automatisch für alle Neu- und Bestandskunden wirksam, schließt die Schweiz ein und ist zunächst bis zum 31. Dezember befristet. "Es gibt ein paar Szenarien, die wirtschaftlich geprüft werden müssen", sagte Blau-Geschäftsführer Holger Feistel. "Wir planen aber nicht, das wieder abzuschaffen."

Blau ist nicht der erste Anbieter, der die Roaming-Gebühren streicht

Für Anrufe aus dem EU-Ausland in andere EU-Länder bleibt es für Blau-Kunden bei 28 Cent pro Minute, dem von der EU-Kommission festgelegten Maximalpreis für Handygespräche innerhalb der EU. Wer im EU-Ausland angerufen wird, zahlt den ebenfalls festgelegten Höchstpreis von 8 Cent.

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Auch der kleine Anbieter Simquadrat, der ebenfalls das E-Plus-Netz nutzt, erhebt schon seit einiger Zeit keine EU-Roaminggebühren mehr. Das gilt auch für Anrufe aus einem ausländischen in einen anderen EU-Staat, allerdings immer nur für die ersten 28 Tage eines Aufenthalts im EU-Ausland.

Der Minutenpreis für Telefonate aus EU-Ländern nach Deutschland liegt bei 9 Cent. Anrufe aus oder in andere EU-Länder kosten 12,9 Cent bei einem Anruf ins Festnetz und zwischen 14,9 und 17,9 Cent bei einem Anruf ins Mobilfunknetz. (dpa)