Darmstadt. Er rief bei Facebook zu einem Spaziergang zu einer US-Einrichtung auf und bekam Besuch vom Staatsschutz. Jetzt plant Daniel Bangert aus Griesheim in Hessen die nächste Aktion. Für Samstag lädt er zum Picknick vor dem “Dagger Complex“ - in Verkleidung.
Nach seinem jüngsten Überraschungscoup mit einem Spaziergang zum US-Geheimdienst NSA in Südhessen ruft der junge Aktivist Daniel Bangert erneut zu einem ironisch angehauchten Protest gegen eine geheime Einrichtung in Darmstadt auf. Der "Dagger Complex" soll eine Zentrale mit Spionen sein. An diesem Samstag (20. Juli/15.00) plant Bangert dort ein Picknick, eine Verkleidung als Papp-Kamera wird in der Einladung empfohlen.
Beim ersten Protest, einem Spaziergang am vergangenen Samstag, waren 70 Leute gekommen. Auch der Staatsschutz sei auf ihn und die Aktion aufmerksam geworden, sagte Bangert am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Dadurch hatte er dem Griesheimer und seinem Facebook-Spaß eine ungeahnte Popularität verschafft.
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Bangerts Postfach "quillt schon wieder über"
Seine Erfahrung, sagt Bangert, sei "ein praktisches Beispiel dafür, wie Überwachung funktionieren kann. Offensichtlich kann man Käse ins Netz stellen - und die ganze Maschinerie wird in Gang gesetzt."
Der 28-Jährige kündigte die neue Aktion wie schon beim ersten Mal im sozialen Netzwerk Facebook unter der Bezeichnung "NSA-Spion-Schutzbund" an - bereits kurze Zeit später hatte er eine enorme Resonanz. "Das Postfach quillt schon wieder über", sagte Bangert. (dpa)