Berlin. Google kommt mit einer weiteren Neuentwicklung auf den deutschen Markt: Der Internetkonzern hat nun Fahrradfahrer als bedeutende Kundengruppe für sich entdeckt und bietet ihnen - analog zu Google Maps für Autofahrer - spezielle Karten. Die Radler-Routen vermeiden automatisch viel befahrene Straßen.
Google hat am Freitag seinen Kartendienst in Deutschland um eine Navigation für Fahrradfahrer ergänzt. "Wir wollen dieser immer größer werdenden Nutzergruppe die beste Erfahrung bieten", sagte Google-Manager Kai Hansen der Nachrichtenagentur dpa. Die Daten für die fahrradgeeigneten Straßen und Wege kommen sowohl von Google selbst als auch vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), mit dem das Internet-Unternehmen zusammenarbeitet.
Die Nutzer sind aufgerufen, noch nicht berücksichtigte Strecken zu ergänzen - die dafür vorgesehene Software Map Maker ist seit April auch in Deutschland verfügbar. Die Fahrradnavigation der Google Maps gibt es bereits in anderen Ländern, in Europa umfasst das Angebot nun etwa 15 Länder.
Die Streckenführung berücksichtigt die Anzahl der Kreuzungen
Die Fahrradnavigation funktioniert ähnlich wie die bereits bestehenden Routen-Berechnungen für Autofahrer, für den öffentlichen Nahverkehr und für Fußgänger. Innerstädtische Strecken werden ebenso berechnet wie Routen zwischen entfernten Städten. Auf mobilen Geräten mit dem Google-System Android werden Fahrradfahrer auch sprachgesteuert zum Ziel geführt, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Für das Apple-System iOS gibt es ähnliche Fahrrad-Apps von anderen Anbietern wie etwa den BikeCityGuide.
"Fahrradrouten vermeiden automatisch vielbefahrene Straßen und bevorzugen Radwege", erklärte Google in seinem Firmenblog. "Und bei der Berechnung der Fahrtzeit werden eine Reihe fahrradrelevanter Variablen einbezogen, wie z.B. Straßentyp und Anzahl von Kreuzungen auf der Route." (dpa)