Menlo Park. Früher galten Smartphones als die Achillesferse von Facebook, weil es das soziale Netzwerk nicht schaffte, dort Werbung unterzubringen. Das hat sich geändert. Heute ist das mobile Geschäft der Wachstumsmotor. Im ersten Quartal rührten bereits 30 Prozent aller Werbeeinnahmen von mobilen Geräten her.
Facebooks Vorstoß auf Smartphones zahlt sich aus. Immer mehr Kunden schalten ihre Werbeanzeigen auf den mobilen Geräten. Das treibt die Einnahmen des sozialen Netzwerks in die Höhe. "Wir haben große Fortschritte gemacht in den ersten Monaten des Jahres", erklärte Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg am Sitz im kalifornischen Menlo Park.
Früher waren Smartphones die Achillesferse des sozialen Netzwerks - und ein Hauptgrund für den Absturz der Aktie nach dem Börsengang im Mai. Nun rührten im ersten Quartal bereits 30 Prozent aller Werbeeinnahmen von mobilen Geräten her. Das ist ein rasanter Anstieg: Im Vorquartal waren es erst 23 Prozent und davor 14 Prozent.
Neue Werbeformen für das Smartphone
Das Team um Zuckerberg hat neue Werbeformen für die kleinen Smartphone-Bildschirme eingeführt und den Werbekunden gleichzeitig bessere Instrumente zur Verfügung gestellt, den Erfolg ihrer Anzeigenkampagnen zu messen. Mit "Facebook Home" brachte das Unternehmen jüngst sogar eine eigene Benutzeroberfläche für bestimmte Android-Handys heraus - für Facebook eine ideale Möglichkeit, noch mehr Werbung zu zeigen. "Das ist der erste Schritt auf einer langen Reise", sagte Zuckerberg in einer Telefonkonferenz.
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Die Anstrengungen schlagen sich direkt in den Geschäftszahlen nieder: Für das erste Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro). Und Facebook erwirtschaftet mittlerweile auch gute Gewinne für seine Aktionäre: Unterm Strich kamen 217 Millionen Dollar heraus, ein Plus von 58 Prozent.
Der Gewinn wäre noch kräftiger gestiegen, wenn Facebook nicht so massiv in neue Funktionen und Techniken investieren würde, vor allem im mobilen Geschäft. "Wir machen diese großen Investitionen, weil wir glauben, dass die Bereiche wichtig sind", sagte Zuckerberg. So soll "Facebook Home" für immer mehr Smartphone-Modelle verfügbar werden. Bislang sind es vor allem die Topmodelle von HTC und Samsung.
75 Prozent der Facebook-Mitglieder nutzen Smartphone
Drei von vier Facebook-Mitgliedern halten mittlerweile auch oder ausschließlich über ihr Smartphone Kontakt mit ihrem Freundeskreis. Der Anteil hat damit massiv zugenommen. "In den USA verbringen die Leute mehr Zeit bei Facebook als bei jeder anderen App auf ihrem Smartphone", sagte Zuckerbergs rechte Hand Sheryl Sandberg.
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Insgesamt hat das weltgrößte soziale Netzwerk nun 1,11 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Ende Dezember waren es 1,06 Milliarden. Noch schneller legte die Zahl der Nutzer zu, die täglich vorbeischauen. Es sind mittlerweile 665 Millionen. Das dürfte auch mit der steigenden Verbreitung von Facebook auf Smartphones zusammenhängen - denn damit kann man sich von fast jedem Ort aus in das Netzwerk einklinken.
Die Facebook-Anleger waren zufrieden mit den Fortschritten. Nachbörslich stieg die Aktie leicht. Mit mittlerweile 27,50 Dollar ist das Papier nicht mehr weit von seinem Ausgabekurs von 38,00 Dollar entfernt. Als die Sorge um Facebooks mobiles Geschäft besonders groß war, war das Papier im Spätsommer vergangenen Jahres auf 17,55 Dollar abgesackt. (dpa)