New York. WhatsApp ist ein Aushängeschild der neuen Messaging-Dienste, die der betagten SMS das Wasser abgraben. Mitgründer Jan Koum verspricht, dass WhatsApp die Nutzer nicht mit Werbung belästigen wird: “Unsere Finanzstrategie ist sehr einfach: Ein Dollar pro Jahr.“

Der populäre Kurznachrichten-Dienst WhatsApp will dauerhaft werbefrei bleiben. "Man wird mit überall mit Werbung überhäuft. Unsere Meinung ist, dass auf Smartphones nicht der Platz dafür ist", sagte Mitgründer und Chef Jan Koum am Dienstag auf einer Konferenz des Technologieblogs "All Things D" in New York.

WhatsApp finanzierte sich zunächst nur über eine einmalige Zahlung beim Kauf der App und will jetzt auf ein Abo-Modell umsteigen, das mit 99 US-Cent im Jahr immer noch günstig ist. "Unsere Finanzstrategie ist sehr einfach: Ein Dollar pro Jahr", sagte Koum. "Wenn Werbung im Spiel ist, wird der Nutzer zum Produkt."

20 Milliarden Nachrichten täglich via WhatsApp

Der Messaging-Dienst schlage derzeit 20 Milliarden Nachrichten pro Tag um, sagte Koum. Eine genaue Kunden-Zahl nannte er nicht und gab als einzigen Hinweis, dass es mehr als die 200 Millionen Nutzer im Monat beim Kurzmitteilungsdienst Twitter seien. Deutschland und Spanien seien unter den wichtigsten Märkten.

Auch interessant

WhatsApp läuft nur auf Smartphones und übermittelt die Nachrichten über die SMS-artigen Nachrichten über eine Internet-Verbindung. Auch die Konkurrenz durch die klassische SMS und andere zum Teil kostenlose Dienste und zeitweise Kritik an der Sicherheit konnte das Wachstum von WhatsApp nicht aufhalten. Koum führt es unter anderem darauf zurück, dass sein Dienst einfach zu bedienen sei.

Ein Verkauf des Dienstes sei kein Thema

In den vergangenen Monaten waren in Technologie-Blogs mehrfach Spekulationen aufgetaucht, Facebook oder Google könnten WhatsApp für eine Milliarden-Summe kaufen.

Auch interessant

Koum sagte, die Firma mache sich keine Gedanken über einen Verkauf. "Wir als Gründer haben nie darüber gesprochen. Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen."