Bochum. Der Bochumer IT-Experte Thomas Holz ist sich sicher: Hinter der von der öffentlichen Behörde BSI erstellten Website dns-ok.de steckt kein Staatstrojaner. Die Website ist eingerichtet worden, damit Nutzer prüfen können, ob sie von der Schadsoftware “DNS-Changer“ befallen sind.

Der Computer-Experte Thomas Holz ist Bedenken von Internet-Nutzern entgegengetreten, in einem staatlichen Testprogramm zur Erkennung eines Computervirus könnte ein Spionage-Programm enthalten sein. Das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) herausgegebene Programm sei nach seiner Einschätzung kein "Fake", sagte der Bochumer Wissenschaftler, der auch Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC) ist, dem Magazin "Focus". Vielmehr sei der Test sinnvoll, mit dem das Schadprogramm "DNS-Changer" erkannt werden kann.

Das Bundesamt hatte vergangene Woche in einem öffentlichen Aufruf an alle Internetnutzer appelliert, mit Hilfe des auf der Website www.dns-ok.de bereitgestellten Programms den eigenen Rechner zu überprüfen. Der Virus "DNS-Changer" kann den Nutzer beim Aufrufen von Internetseiten auf manipulierte Websites umleiten.

Spekulationen über Staats-Trojaner

In Internetforen hatte es allerdings Spekulationen gegeben, wonach der Test ein Versuch sein könnte, staatliche Spionagesoftware auf privaten Rechnern zu installieren. Hintergrund ist der Einsatz sogenannter "Bundestrojaner" zum Abhören von Internetkommunikation im Rahmen von Ermittlungsverfahren.

Laut Holz zeigt das Gerücht das "tiefe Misstrauen", mit dem Internet-Nutzer inzwischen staatlichen Stellen begegnen. Für Verwirrung hatte auch gesorgt, dass Unbekannte eine Website mit der Adresse www.dns-okay.de geschaltet hatten, auf der blinkende Einhörner zu sehen waren. Ein konkreter Schaden drohte von dieser Seite aber offensichtlich nicht. Vielmehr enthielt sie einen Link zu der Testseite www.dns-ok.de des BSI - nur eben ergänzt um die Einhörner. (afp)