Essen. Zigtausend Rechner in Deutschland sind von einer Schadsoftware befallen. Sie leitet die Nutzer über eine Website um, die bis vor Kurzem von Betrügern betrieben wurde. Inzwischen hat das FBI die Server übernommen. Sie abzuschalten bedeutet, den betroffenen Nutzern die Internetverbindung zu kappen.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät allen Deutschen, die Internetverbindung ihres Computers zu überprüfen. Denn diese könnte von Betrügern manipuliert worden sein.

Mithilfe der Schadsoftware „DNS-Changer“, die sich unbemerkt auf Millionen Rechnern weltweit installiert hatte, leiteten Kriminelle die Nutzer beim Browsen heimlich über ihre Website um. Wer beispielsweise "www.derwesten.de" in seinen Browser eintippte, landete auch auf der DerWesten-Website. Zwischendurch wurde er aber - für den Nutzer nicht merkbar - auf die Server der Kriminellen geführt. So konnten diese vermutlich auf private Daten der Nutzer zugreifen. Die US-Bundespolizei FBI geht davon aus, dass allein in Deutschland 33.000 Rechner betroffen sind.

Schadsoftware ist noch immer auf vielen Rechnern

Mittlerweile hat das FBI die Betrügerbande festgenommen und die Server, die die Daten ausgelesen haben, vom Netz genommen. Allerdings mussten die Ermittler neue Server aufstellen. Denn die Schadsoftware ist immer noch auf vielen Rechnern installiert. Gäbe es den Ersatz-Server nicht, würde die Schadsoftware die Nutzer ins Nichts umleiten – sie hätten keine Internetverbindung mehr.

So wird es Betroffenen auch am 8. März gehen. Dann wird das FBI die Server abschalten. Deshalb hat das BSI unter http://www.dns-ok.de eine Website eingerichtet, auf der jeder testen, kann, ob sein Rechner von der Schadsoftware befallen ist. Wer zu den Opfern gehört, kann seinen Rechner beispielsweise mit dem vom BSI empfohlenen Programm „DE-Cleaner“ reparieren. Dieses Programm lässt sich kostenlos von der Website http://www.botfrei.de herunterladen.