Washington. . Nutzt Google seine Vormachtsstellung aus? Der Internetriese steht im Fokus von Ermittlungen der US-Wettbewerbshüter. So soll geklärt werden, ob die Google-Suchmaschine die User zum Schaden der Konkurrenz zu seinen Online-Angeboten leitet.
Dem Internetriesen Google stehen einem Medienbericht zufolge möglicherweise in den USA die bislang bedeutendsten kartellrechtlichen Ermittlungen bevor. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC werde Google „innerhalb von Tagen“ formelle Auskunftsanträge zustellen, berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag auf seiner Internetseite unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Kreise. Dies sei der Auftakt zu einer „weitreichenden, formellen Anti-Kartell-Untersuchung“. Auch andere Firmen würden solche Auskunftsanträge erhalten, bei denen es um ihre Beziehungen zu Google gehen soll.
Bedeutende Ermittlungen gegen Google
Untersucht werden soll laut „WSJ“, ob Google seine Marktmacht zum Nachteil von Konkurrenten ausnutzt. Die Frage sei, ob das Unternehmen Nutzer der Google-Suchmaschine zum Schaden der Konkurrenz zu seinen Online-Angeboten leite. Über die Suchmaschine von Google laufen in den USA rund zwei Drittel aller Internetsuchen. Zu den nun möglicherweise anlaufenden Ermittlungen wollten sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP weder die Wettbewerbsbehörde FTC noch Google äußern.
Zwar wurde gegen Google schon wiederholt kartellrechtlich ermittelt, etwa durch die Wettbewerbshüter der FTC oder das US-Justizministerium. Die jetzt anlaufenden Ermittlungen seien aber die „bislang bedeutendsten“, weil „grundlegende Angelegenheiten“ über Googles Geschäft mit seiner Suchmaschine untersucht werden sollten, schreibt das „WSJ“. Im November hatte die EU-Kommission ein Kartellverfahren gegen Google eröffnet, weil das Unternehmen womöglich die Seiten anderer spezialisierter Suchdienste bei seinen Suchergebnissen vorsätzlich zu weit unten und seine eigenen Dienste zu weit oben angezeigt haben soll. (afp)