Street View gibt zu viel über unser Privatleben preis, meint Frank Preuß. Nicht nur deshalb lehnt er den virtuellen Straßenatlas ab. Durch das unerlaubte Sammeln von Daten habe der Konzern jegliches Vertrauen zerstört.
Frank Preuß
Bisher haben wir „Google” besucht. Freiwillig. Jetzt besucht „Google” uns. Ohne, dass wir sie drum gebeten hätten. Und fotografiert, ohne um Erlaubnis zu fragen. Stattdessen müssen wir veranlassen, dass man uns, unsere Wohnungen und unsere Autos unkenntlich macht. Ist vorgestrig, wer das als dreisten Angriff auf die Privatsphäre empfindet, der nur dazu dient, die Konzernkassen weiter zu füllen und einer Gesellschaft, die sich mit technischem Firlefanz betäubt, ein weiteres Spielzeug in die Hand zu drücken?
Man muss nicht einmal den Theorien von Kriminologen folgen, die orakeln, man erleichtere Einbrechern das Geschäft, weil sie ihre Ziele nicht mehr persönlich ausspähen müssten. Es gibt genügend Gründe, „Street View” abzulehnen. Wer sich auf einen Job bewirbt, muss es nicht lustig finden, wenn der Chef durchs Internet surft, um zu gucken, ob man in geordneten Verhältnisse lebt. Und die Bank geht das auch nichts an.
10 Tipps für Google
Eine leckere Pizza, nur wenige Meter von der Haustür entfernt: Google findet Pizzerien direkt um die Ecke. Zehn Tipps, die das Suchen leichter machen.
Um Angebote in Ihrer Nähe zu finden, geben Sie den Suchbegriff gefolgt vom Ort oder der Postleitzahl ein. Pizza-Fans aus Bochum tippen also "Pizza Bochum" und bekommen eine Karte, auf der die Lokale eingezeichnet sind. Dazu gibt es Telefonnummern und Links zu Bewertungen.
Um Dateitypen zu finden, wählen Sie im Klappmenü ganz rechts neben dem Suchfeld die Dateiendung aus. Alternativ können Sie auch den "filetype"-Operator nutzen. Sind sie auf der Suche nach einem Handbuch fürs iPhone als PDF, geben Sie "Bedienungsanleitung iPhone filetype:pdf" ein. Achtung: Zwischen Doppelpunkt und Suchbegriff darf kein Leerzeichen stehen.
Mit dem "site"-Operator lassen Sie Google nur eine Homepage durchsuchen. Um das Lena-Interview zu finden, geben Sie "Lena Video-Interview site:derwesten.de" ein.
Um 120 Franken in Euro umrechnen zu lassen, geben Sie "120 CHF in Euro" ein. Genauso funktioniert's mit Maßeinheiten ("2 Meter in Zoll") und einfachen Rechenaufgaben ("8*12").
Manchmal ist das Internet schneller, als einem lieb ist: Da haben Sie einen interessanten Link gefunden, doch die Seite ist längst gelöscht. Ein Glück, dass Google ganze Homepages als Textversion auf seinen Servern speichert.
Um die gespeicherte Version einer Seite anzuschauen, klicken Sie auf den Link "Im Cache" unter dem Suchergebnis. So sieht eine Version von DerWesten.de aus Googles Speicher aus.
Klicken Sie dazu auf den Link "Ähnliche" unter dem Treffer. Suchen Sie nach "Ruhr 2010" und dann Seiten, die der offiziellen Homepage ähnlich sind, finden Sie Links zu Museen, Veranstaltungskalendern und Tourismusportalen.
Geben Sie "Wetter" gefolgt vom Ort oder der Postleitzahl ein. Die Piktogramme zeigen Ihnen, was in den nächsten Tagen zu erwarten ist.
"Koch": Meinen Sie damit den Beruf oder den Politiker? Das errät Google nicht von selbst. Mit dem Minuszeichen können Sie die Ergebnisliste entschlacken.
Das Minuszeichen setzen Sie direkt vor ein Wort, das Sie von der Suche ausschließen möchten. Recherchieren Sie über den Koch als Beruf, suchen Sie nach "Koch -Roland", um keine Treffer über den Politiker zu bekommen.
Ist das Ihr Paket? Mit Google können Sie den Sendungsstatus von Paketen abfragen - dazu müssen Sie nicht die Seite des Lieferdienstes besuchen.
Geben Sie ins Suchfeld einfach die Sendungsnummer eines UPS- oder Fedex-Pakets ein, die Suchmaschine bringt Sie auf den neuesten Stand. Mit DHL-Paketen funktioniert der Dienst allerdings nicht.
...die Definition eines Worts. Die Bedeutung des Worts "Pankreas" erfahren Sie, wenn Sie "definiere Pankreas" eingeben. Aha, die Bauchspeicheldrüse ist es!
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Google ist ein intransparenter Konzern, der unser Vertrauen keinesfalls verdient. Schon gar nicht bei den Datenmassen, die er hortet. Mussten die Bosse nicht erst unlängst einräumen, dass die Kamerawagen persönliche Daten aus drahtlosen Netzwerken gespeichert haben?
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