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Der Suchmaschinen-Anbieter Google startet seinen Internet-Atlas „Street View“ Ende des Jahres in Deutschland mit 20 Städten. Es soll einfacher werden, sein eigenes Haus aus „Street View“ zu löschen. Datenschützer haben aber weiter Bedenken.

10 Tipps für Google

Eine leckere Pizza, nur wenige Meter von der Haustür entfernt: Google findet Pizzerien direkt um die Ecke. Zehn Tipps, die das Suchen leichter machen.
Eine leckere Pizza, nur wenige Meter von der Haustür entfernt: Google findet Pizzerien direkt um die Ecke. Zehn Tipps, die das Suchen leichter machen.
Um Angebote in Ihrer Nähe zu finden, geben Sie den Suchbegriff gefolgt vom Ort oder der Postleitzahl ein. Pizza-Fans aus Bochum tippen also
Um Angebote in Ihrer Nähe zu finden, geben Sie den Suchbegriff gefolgt vom Ort oder der Postleitzahl ein. Pizza-Fans aus Bochum tippen also "Pizza Bochum" und bekommen eine Karte, auf der die Lokale eingezeichnet sind. Dazu gibt es Telefonnummern und Links zu Bewertungen.
Nicht mehr lange nach Dokumenten suchen: Google führt Sie schneller zum Ziel, wenn Sie angeben, welchen Dateityp Sie suchen - etwa ein PDF.
Nicht mehr lange nach Dokumenten suchen: Google führt Sie schneller zum Ziel, wenn Sie angeben, welchen Dateityp Sie suchen - etwa ein PDF. © imago stock&people
Um Dateitypen zu finden, wählen Sie im Klappmenü ganz rechts neben dem Suchfeld die Dateiendung aus. Alternativ können Sie auch den
Um Dateitypen zu finden, wählen Sie im Klappmenü ganz rechts neben dem Suchfeld die Dateiendung aus. Alternativ können Sie auch den "filetype"-Operator nutzen. Sind sie auf der Suche nach einem Handbuch fürs iPhone als PDF, geben Sie "Bedienungsanleitung iPhone filetype:pdf" ein. Achtung: Zwischen Doppelpunkt und Suchbegriff darf kein Leerzeichen stehen.
Lena finden: Mit Googles
Lena finden: Mit Googles "site"-Funktion können Sie eine bestimmte Internetseite durchsuchen - etwa DerWesten nach dem Videointerview mit Grandprix-Star Lena Meyer-Landrut. © APN
Mit dem
Mit dem "site"-Operator lassen Sie Google nur eine Homepage durchsuchen. Um das Lena-Interview zu finden, geben Sie "Lena Video-Interview site:derwesten.de" ein.
Schweizer Franken in Euro? Kein Problem, denn Google kennt die aktuellen Wechselkurse.
Schweizer Franken in Euro? Kein Problem, denn Google kennt die aktuellen Wechselkurse. © imago stock&people
Um 120 Franken in Euro umrechnen zu lassen, geben Sie
Um 120 Franken in Euro umrechnen zu lassen, geben Sie "120 CHF in Euro" ein. Genauso funktioniert's mit Maßeinheiten ("2 Meter in Zoll") und einfachen Rechenaufgaben ("8*12").
Manchmal ist das Internet schneller, als einem lieb ist: Da haben Sie einen interessanten Link gefunden, doch die Seite ist längst gelöscht. Ein Glück, dass Google ganze Homepages als Textversion auf seinen Servern speichert.
Manchmal ist das Internet schneller, als einem lieb ist: Da haben Sie einen interessanten Link gefunden, doch die Seite ist längst gelöscht. Ein Glück, dass Google ganze Homepages als Textversion auf seinen Servern speichert.
Um die gespeicherte Version einer Seite anzuschauen, klicken Sie auf den Link
Um die gespeicherte Version einer Seite anzuschauen, klicken Sie auf den Link "Im Cache" unter dem Suchergebnis. So sieht eine Version von DerWesten.de aus Googles Speicher aus.
Manchmal lohnt ein Blick nach links und rechts: Wie in einem Bibliotheksverzeichnis findet Google auch Seiten, die einem Treffer ähnlich sind. Das ist sinnvoll, wenn Sie sich einen Überblick über ein Thema verschaffen wollen.
Manchmal lohnt ein Blick nach links und rechts: Wie in einem Bibliotheksverzeichnis findet Google auch Seiten, die einem Treffer ähnlich sind. Das ist sinnvoll, wenn Sie sich einen Überblick über ein Thema verschaffen wollen. © imago stock&people
Klicken Sie dazu auf den Link
Klicken Sie dazu auf den Link "Ähnliche" unter dem Treffer. Suchen Sie nach "Ruhr 2010" und dann Seiten, die der offiziellen Homepage ähnlich sind, finden Sie Links zu Museen, Veranstaltungskalendern und Tourismusportalen.
Sonne, Regen, Wind? Wie das Wetter wird, zeigt Ihnen Google schneller als jeder andere Wetterbericht.
Sonne, Regen, Wind? Wie das Wetter wird, zeigt Ihnen Google schneller als jeder andere Wetterbericht. © imago stock&people
Geben Sie
Geben Sie "Wetter" gefolgt vom Ort oder der Postleitzahl ein. Die Piktogramme zeigen Ihnen, was in den nächsten Tagen zu erwarten ist.
"Koch": Meinen Sie damit den Beruf oder den Politiker? Das errät Google nicht von selbst. Mit dem Minuszeichen können Sie die Ergebnisliste entschlacken.
Das Minuszeichen setzen Sie direkt vor ein Wort, das Sie von der Suche ausschließen möchten. Recherchieren Sie über den Koch als Beruf, suchen Sie nach
Das Minuszeichen setzen Sie direkt vor ein Wort, das Sie von der Suche ausschließen möchten. Recherchieren Sie über den Koch als Beruf, suchen Sie nach "Koch -Roland", um keine Treffer über den Politiker zu bekommen.
Ist das Ihr Paket? Mit Google können Sie den Sendungsstatus von Paketen abfragen - dazu müssen Sie nicht die Seite des Lieferdienstes besuchen.
Ist das Ihr Paket? Mit Google können Sie den Sendungsstatus von Paketen abfragen - dazu müssen Sie nicht die Seite des Lieferdienstes besuchen.
Geben Sie ins Suchfeld einfach die Sendungsnummer eines UPS- oder Fedex-Pakets ein, die Suchmaschine bringt Sie auf den neuesten Stand. Mit DHL-Paketen funktioniert der Dienst allerdings nicht.
Geben Sie ins Suchfeld einfach die Sendungsnummer eines UPS- oder Fedex-Pakets ein, die Suchmaschine bringt Sie auf den neuesten Stand. Mit DHL-Paketen funktioniert der Dienst allerdings nicht.
Zum Lexikon greifen war vorgestern, lange suchen gestern. Heute zeigt Ihnen Google auf einen Blick...
Zum Lexikon greifen war vorgestern, lange suchen gestern. Heute zeigt Ihnen Google auf einen Blick... © imago stock&people
...die Definition eines Worts. Die Bedeutung des Worts
...die Definition eines Worts. Die Bedeutung des Worts "Pankreas" erfahren Sie, wenn Sie "definiere Pankreas" eingeben. Aha, die Bauchspeicheldrüse ist es!
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Google gibt sich handzahm: Der US-Suchmaschinenbetreiber möchte seinen Internet-Straßenatlas „Street View“ in Deutschland erst dann starten, wenn alle rechtlichen Bedenken ausgeräumt und alle Widersprüche abgearbeitet sind. Zu diesem Zweck soll ab Montag ein vereinfachtes Internetformular auf www.google.de/streetview zu finden sein, mit dem ein schnelles Melden und Löschen von bedenklichen Bildern möglich sein soll.

Alle bislang eingegangenen schriftlichen Widersprüche würden ebenfalls berücksichtigt, erklärte Google. Zudem soll es auch weiterhin möglich sein, auf dem Postweg Einspruch gegen Aufnahmen im Straßenbilderdienst zu erheben.

Start wohl im November - mit dabei: Bochum, Dortmund, Essen, Duisburg

Google möchte Street View am Ende des Jahres, voraussichtlich im November, mit den Straßendaten von 20 deutschen Städten starten. Darunter sind auch Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf und Essen. Außerdem werden Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen, Dresden, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal verfügbar sein. Weitere Städte und Gemeinden sollen nach und nach in das Angebot eingepflegt werden.

Google möchte mit Street View Geld verdienen. Hotels und Restaurants, aber auch andere Firmen sollen beispielsweise Fotos ihrer Häuser und Ladenlokale mit ihren Internetseiten verknüpfen können und in Street View Werbung schalten. „Überall auf der Welt haben Betreiber von Immobilien-, Reise-, Hotel- und Gemeindewebseiten bisher schnell den Nutzen dieser Technologie erkannt“, erklärte Google.

Viel Kritik von Datenschützern an Google

Google musste nach der Ankündigung von Street View eine Menge Kritik einstecken. Datenschützer beschwerten sich darüber, das Unternehmen habe Persönlichkeitsrechte mit Füßen getreten, weil ungefragt Häuser fotografiert wurden. Außerdem habe die Firma gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen, als sie während des Fotografierens auch nach Funkdatennetzen (W-LAN) gesucht und dabei übertragene private Daten abgefangen habe.

Google versuchte nun, die Wogen zu glätten. „Alle Aufnahmen sind nicht in Echtzeit, es sind keine Videos, sondern nur Momentaufnahmen ohne konkrete Zeitangabe“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. Der Datenschutzbeauftragte bei Google Deutschland, Per Meyerdierks, sagte: “Wir haben nur Bilder aufgenommen, die jeder Passant und jeder Pressefotograf auch aufnehmen darf.“ Außerdem, so versprach Meyerdierks, werde jedes Gesicht und jedes Kfz-Kennzeichen unkenntlich gemacht.

„Das System ist noch nicht perfekt“

Doch muss auch er eingestehen: „Das System ist noch nicht perfekt.“ Bislang passiere es immer noch, dass etwa Verkehrsschilder als Nummernschilder erkannt und entsprechend unkenntlich gemacht würden. Google arbeite aber daran, die Software kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Zudem setzt Google auf die Kraft der Nutzer: Was die Software nicht schafft, sollen die Street View-Betrachter besorgen. Wer Gesichter unkenntlich machen wolle, könne das mit ein paar Mausklicks veranlassen.

Widerspruch ist möglich

Wer in einer der 20 Start-Städte wohne, habe darüber hinaus vier Wochen Zeit, Widersprüche gegen Aufnahmen geltend zu machen. Alle Widersprüche, die Google innerhalb dieser Frist erreichten, so die Verantwortlichen, würde zügig abgearbeitet. Die beanstandeten Häuser und Motive fänden sich dann schon beim Start von Street View in Deutschland nicht im Angebot.

Während Google seinen Dienst Street View auf der Zielgeraden sieht, hat Hamburgs Datenschutzbeauftragter noch Bedenken. „Google muss auch erklären, was mit den Daten der Menschen geschieht, die Widerspruch einlegen“, sagt Johannes Caspar. „Wir brauchen ein Verfahrensverzeichnis.“ Caspars Behörde ist für Datenschutzangelegenheiten bei Google zuständig, weil die Deutschland-Zentrale des US-Unternehmens in der Hansestadt steht.

Erneuter Besuch vom Datenschützer

Caspar fordert Google auf, Widerspruchsfristen entsprechend großzügig auszulegen. Google, so der Datenschutzbeauftragte, tue immer so, als komme das Unternehmen den Nutzern entgegen, dabei erfülle der Suchmaschinenbetreiber einfach nur die gesetzlichen Bestimmungen.

Caspar sieht bei Street View noch einige Punkte ungeklärt: „Das letzte grüne Licht ist noch nicht gegeben.“ Am Mittwoch stattet der Datenschützer Google einen erneuten Besuch ab.