Berlin. Donnerstag bringt Microsoft das neue Betriebssystem für Computer Windows 7 auf den Markt. Ersten Tests zufolge läuft es deutlich flüssiger als der Vorgänger Vista. Schnelleres Hochfahren und besserer Schutz vor Viren sind weitere Vorteile. Für neue Spiele wird das neue System unumgänglich.
Am Donnerstag ist es soweit: Ab dann verkauft Microsoft sein neues Betriebssystem Windows 7 - für mindestens 120 Euro.
Wofür brauche ich also Windows 7?
Windows 7 ist ein Betriebssystem, also die grundlegende Software, um einen Computer zum Laufen zu bringen. Windows ist das weltweit am weitesten verbreitete Betriebssystem, Windows 7 löst den Vorgänger Windows Vista ab. Wer ab dem 22. Oktober einen neuen Rechner kauft, wird in den meisten Fällen Windows 7 bereits installiert vorfinden.
Was bietet Windows 7?
Das Arbeiten mit Windows 7 läuft Tests zufolge deutlich flüssiger ab als beim Vorgänger Windows Vista. Der Rechner fährt nach dem Anschalten zudem schneller hoch als mit alten Windows-Versionen. Auch unterbricht das System die Arbeit seltener mit Nachfragen. Ein neues Fenstersystem und eine neue Taskleiste sollen den Computernutzern helfen, besser den Überblick über ihre Programme zu behalten. Auch gegen Angriffe etwa durch Viren soll der Computer mit Windows 7 besser geschützt sein.
Für wen lohnt sich Windows 7?
Wer schon einen Computer hat, muss sein System nicht zwingend aktualisieren. Lohnen kann sich der Umstieg für Besitzer von PCs mit Windows Vista, das viele Verbraucher als langsam und kompliziert empfinden. Für Spieler ist ein Umstieg wahrscheinlich bald Pflicht: Die neuesten Grafikanforderungen beherrscht nur das neue Windows.
Wo bekomme ich Windows 7?
Wer in den vergangenen Wochen einen neuen Computer gekauft hat, müsste einen Gutschein für eine kostenlose Aufrüstung auf Windows 7 erhalten haben. Allerdings fallen unter Umständen Bearbeitungs- oder Versandgebühren an. Ansonsten ist das Betriebssystem normal in Geschäften oder auch online zu kaufen. Das Betriebssystem kann auch jetzt schon vorbestellt werden. Es gibt verschiedene Versionen, die etwa zwischen 200 und 300 Euro kosten. Sogenannte Upgrades für Rechner, auf denen bereits eine ältere Windows-Version installiert ist, sind ab etwa 120 Euro zu haben.
Welche Voraussetzungen muss mein Computer für Windows 7 erfüllen?
Tests zufolge läuft Windows 7 auch durchaus auf etwas älteren Rechnern gut. Laut Stiftung Warentest gilt: Wo Windows XP gut läuft, funktioniert auch Windows 7. Für ein flüssiges Arbeiten mit allen neuen Funktionen sollte der Arbeitsspeicher allerdings mindestens zwei Gigabyte groß sein. Das Betriebssystem wird auf DVDs ausgeliefert, entsprechend muss der Rechner über ein internes oder externes DVD-Laufwerk verfügen.
Wie läuft die Installation ab?
Ein simples Aktualisieren des Betriebssystems ist nur bei Computern möglich, auf denen Windows Vista installiert ist. Wer ältere Windows-Versionen oder sogar ein ganz anderes Betriebssystem auf seinem Rechner hat, muss eine komplette Neuinstallation vornehmen. Dafür ist es wichtig, zunächst alle Daten zu sichern - zum Beispiel auf einer externen Festplatte. Nach der Installation von Windows 7 können die Daten dann wieder aufgespielt werden.
Was muss ich bei meinen Computerprogrammen beachten?
Bei einem Upgrade von Windows Vista sollten die alten Programme wie etwa Office problemlos laufen. Nach einer Neuinstallation aber müssen alle Programme neu installiert werden. Dafür sind die Original-Datenträger und Seriennummern nötig. Kostenlose Programme aus dem Internet können neu heruntergeladen werden.
Nutzer müssen Windows 7 aber nicht einsetzen. Die Zahl der Alternativen ist groß. Wer nicht gerade Computer spielt, kann gut auf andere Betriebssystem ausweichen - und dabei auch viel Geld sparen.
WINDOWS XP: Windows XP ist schon 2001 erschienen, aber immer noch auf vielen Computern im Einsatz. Microsoft hat das System mehrmals aktualisiert, mittlerweile steht Nutzern das sogenannte Service Pack 3 mit Updates zu Verfügung. Das System läuft vielen Tests zufolge meist stabil und flott. Gerade auf älteren Rechnern und auf den seit einiger Zeit sehr erfolgreichen Mini-Laptops, den Netbooks, ist es daher eine gute Alternative zu Windows 7.
Auf Windows XP laufen auch alle wichtigen aktuellen Programme, Computerspielern bringt Windows 7 allerdings eine bessere Grafik. Im Laden gibt es Windows XP im Allgemeinen nicht mehr, doch gebraucht ist es noch zu haben. Verbraucher müssen gerade im Internet aber darauf achten, dass sie beim Kauf das Programm selbst auf CD sowie eine gültige Lizenz dafür erhalten.
LINUX: Linux steht für eine ganze Reihe kostenloser Betriebssysteme. Es wird nicht von einem Unternehmen entwickelt, sondern von vielen Entwicklern weltweit. Lange eignete es sich vor allem für Computerexperten, doch mehr und mehr wird es auch zu einer Alternative für einfache Privatnutzer. Es gibt unzählige Versionen von Linux - sogenannte Distributionen. Die bekanntesten für Privatanwender sind OpenSuse und Ubuntu. Beide lassen sich kostenlos im Internet herunterladen. Wer sie einfach ausprobieren will, kann sie auf einem USB-Stick installieren - und von dort auf dem Rechner starten, ohne etwa das alte Windows zu deinstallieren. Spezialversionen gibt es für Netbooks, sie sind für deren kleine Bildschirme und die schwache Rechenleistung optimiert.
OpenSuse und Ubuntu sind für die normale Arbeit am Computer - Office, Bildbearbeitung, Surfen im Internet und E-Mail-Nutzung - inzwischen laut Tests so benutzerfreundlich wie Windows. Von vielen Programmen, die unter Windows zum Einsatz kommen, gibt es auch Linux-Versionen. Teils laufen sogar die Windows-Programme selbst unter Linux - und wenn nicht, dann gibt es viele, meist kostenlose Alternativen. Schwierigkeiten kann es bei Spezialprogrammen wie etwa Buchhaltungssoftware geben, aber auch bei der Software für Surfsticks, die das Surfen im Internet per Handynetz ermöglichen.
MAC OS X: Für seine Fans ist das Betriebssystem von Apple mit seinen vielen Animationen vor allem eins: sehr schick. Mac OS X hat aber einen großen Nachteil - es läuft zunächst einmal nur auf Apple-Computern, den Einsatz auf normalen PCs erlaubt Apple nicht. Möglich ist die Installation auf Standardrechnern zwar trotzdem, doch das ist etwas für Profis. Apple hat kürzlich eine neue Version seines Betriebssystems herausgebracht, die es unter dem Namen «Snow Leopard» vertreibt. Die enthält keine großen Neuerungen, soll aber durch durch Änderungen «unter der Haube» schneller und besser sein.
Mac OS X überzeugt nicht nur grafisch viele Nutzer, es ist auch benutzerfreundlich. So ist Tests zufolge etwa das Installieren und Löschen von Programmen einfacher als bei den Konkurrenten. Der Umstieg von Windows braucht etwas Zeit, doch die Benutzerführung ist meist selbsterklärend. Grundlegende Microsoft-Programme wie Office funktionieren auf dem System. Besonders eignet sich das System für die Bild- und Videobearbeitung. (afp)