Essen. Microsofts neues Betriebssystem kommt am 22. Oktober. Beim Computer-Kauf dürfte es bald zum Standard werden.
Microsoft handzahm: Im Wettbewerbsstreit um sein Betriebssystem Windows geht der weltgrößte Softwarehersteller weiter auf die EU-Kommission zu. Das Unternehmen will Windows-Nutzer künftig über Alternativen zu seinem Internetbrowser, dem Internet Explorer, aufklären. Einen Streit kann Microsoft zurzeit auch nicht gebrauchen. Am 22. Oktober kommt Windows in der Version 7 auf den Markt.
Start des Vorgängers "Vista" war holprig
Die Hoffnungen des US-Software-Riesen ruhen auf diesem Projekt, immerhin macht Microsoft ein Drittel des Umsatzes mit seinen Betriebssystemen. Der Start des Vorgängers „Vista” im Januar 2007 war holprig. Zu langsam, zu überfrachtet, urteilte die Fachpresse. Das bremste den Verkauf. Computer-Hersteller boten ihren Kunden an, kostenlos auf den Vista-Vorgänger XP umzusteigen. Das soll mit Version 7 nicht passieren. Microsoft hat bereits früh Testversionen von Windows 7 einer breiten Masse zur Verfügung gestellt. Es könnte die Erwartungen befriedigen, die Vista enttäuschte.
Weniger Systemhunger
Microsoft hat vor allem beim Systemhunger, dem größten Manko von Vista, nachgebessert. Wer keinen schnellen Rechner mit viel Arbeitsspeicher sein Eigen nannte, brauchte erst gar nicht versuchen, sich Vista zu installieren. Windows 7 gibt sich da bescheidener.
Umstellung für XP-Nutzer
Das neue Betriebssystem gleicht seinem Vorgänger. Teiltransparente Menüs, ein kompaktes Startmenü mit zahlreichen Programmen, nur wenige Symbole auf dem zentralen Arbeitsplatz. Für Vista-Nutzer ändert sich nicht viel. Umsteigewillige, die zurzeit Windows XP nutzen, müssen sich aber auf neue Menüs und Funktionen einstellen.
Sicherheit geht vor
Beim Thema Sicherheit hat Microsoft seine Hausaufgaben gemacht. Hier leistete sich auch Vorgänger Vista keine großen Schnitzer. Und mit dem seit kurzem kostenlos erhältlichen Softwarepaket „Security Essentials” liefert Microsoft sogar einen Virenscanner nach. Das Paket wird aber nicht Bestandteil von Windows sein, sondern muss separat heruntergeladen werden.
Komplette Neuinstallation
Wer zurzeit Vista nutzt, kann sein System einfach auf Version 7 updaten. Umsteigewillige, die zurzeit mit Windows XP unterwegs sind, seien allerdings gewarnt: Ihr Betriebssystem lässt sich nicht einfach erneuern, eine Neuinstallation der gesamten Software ist Pflicht. Persönliche Daten sollten also vorher unbedingt gesichert werden.
Und der Preis?
Der orientiert sich am Vorgänger. Los geht's bei rund 120 Euro für die Version „Home Premium”. Wer mit dem Neukauf eines Rechners liebäugelt, kann bereits jetzt zugreifen. Fast alle Hersteller versprechen, für ein Update nur eine kleine Bearbeitungsgebühr zu verlangen. Nach der Markteinführung wird das neue Betriebssystem sowieso schnell zum Standard.