Essen. . Es könnte so schön sein: Das beste Restaurant online raussuchen, sich die kürzeste Route anzeigen lassen und Bilder per Facebook mit den Liebsten teilen. Wenn da nicht die böse Kostenfalle wäre. Was Sie über Roaming-Gebühren und W-Lan im Ausland wissen sollten.

Osterzeit, Urlaubszeit. Und natürlich kommt das Smartphone mit in die Ferien. Schnell mal das Foto vom Traumstrand bei Facebook hochladen oder online nach der nächsten U-Bahn-Station suchen – ist ja alles kein Problem mehr heutzutage.

Aber Vorsicht: Wer nicht aufpasst, zahlt für seine Telefonnutzung manchmal mehr, als für den Schnäppchen-Flug. Und selbst telefonieren aus dem Ausland ist immer noch nicht so billig, wie viele glauben. Deshalb einige Tipps.

Ich höre immer von Roaming. Was ist das überhaupt?

Roaming ist englisch und lässt sich wörtlich mit umherstreifen oder durchleiten übersetzen. Bei Mobiltelefonen heißt es, dass ein Handy sich über die Funkmasten eines fremden Betreibers verbindet und darüber Anrufe ausführt oder annimmt.

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Als die deutschen Handy-Netze noch nicht so gut ausgebaut waren, wurde das auch zwischen Alpen und Nordsee genutzt, heute passiert das nur noch im Ausland. Und dafür bitten die fremden Netzbetreiber zur Kasse.

Dürfen die das? Roaming-Gebühren sollen doch verboten werden.

Sie dürfen. Zwar sind die Roaming-Gebühren in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, ganz abgeschafft werden sollen sie nach dem Willen des EU-Parlaments aber erst im Dezember 2015.

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Und Achtung: EU ist nicht Europa. Wer in der Schweiz oder der Türkei Urlaub macht, profitiert von den günstigen Preisen kaum oder gar nicht. Und von Telefonaten aus dem Rest der Welt ganz zu schweigen. Da kann schon das Ansehen eines kleinen Musikvideos Kosten in hoher zweistelliger Höhe verursachen.

Ich habe doch eine Flatrate gebucht. Bin ich da nicht geschützt?

Ein immer noch weit verbreiteter Irrtum. Herkömmliche Telefon- und Datenflatrates gelten nur innerhalb Deutschlands.

Ich will aus dem Urlaub nur mal kurz telefonieren. Wie teuer ist das?

Kommt letztlich auf ihren Anbieter an. Innerhalb der EU darf die Minute nicht mehr als 29 Cent kosten. Aber nicht vergessen: Sie zahlen bei den meisten Anbietern auch für eingehende Anrufe, dann allerdings nur maximal 8 Cent pro Minute.

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Abgehende SMS dürfen maximal 10 Cent kosten, eingehende Kurznachrichten sind kostenlos. Aber: Das gilt nur innerhalb der EU. Im Rest der Welt sind die Preise unterschiedlich aber immer wesentlich höher. Fragen Sie vor der Abreise deshalb unbedingt Ihren Anbieter.

Wie ist das beim Surfen im Internet?

Ähnlich. Pro Megabyte dürfen die Anbieter innerhalb der EU 54 Cent abrechnen. Und ein Megabyte ist nicht viel. Allerdings gibt es mittlerweile eine so genannte Kostenbremse, die die Internetverbindung automatisch kappt, sobald 60 Euro aufgelaufen sind. Eine anschließende Weiternutzung muss dann ausdrücklich bestätigt werden. Aber erstens sind auch 60 Euro schon viel Geld, zweitens klappt die Bremse außerhalb der EU nicht immer so, wie sie soll.

Gibt es denn keine Möglichkeit günstiger zu telefonieren oder zu surfen?

Doch, die gibt es. Fast alle Mobilfunkanbieter haben mittlerweile Ausland-Flatrates im Angebot. Die Preise dafür sind allerdings so unterschiedlich wie die Namen und die Konditionen. Und sie können sich täglich ändern. Deshalb ist eine Übersicht an dieser Stelle unmöglich.

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Fragen Sie unbedingt bei ihre Provider nach. Und vergleichen Sie die einzelnen Angebote, die Unterschiede sind teilweise sehr groß. Internetseiten wie www.teltarif.de oder www.billiger-telefonieren.de können beim Vergleich helfen.

Kann Ihr Provider preislich nicht mithalten, können Sie für die Urlaubswochen auch auf einen Prepaid-Anbieter zurückgreifen, die oft sehr günstige Auslandsangebote haben. Nachteil: Sie sind in dieser Zeit nicht unter ihrer herkömmlichen Nummer erreichbar. Kann allerdings auch ein Vorteil sein.

Kann ich nicht auch einfach eine ausländische Telefonkarte nutzen?

Können Sie, lohnt sich aber wohl nur bei längeren Auslandsaufenthalten und dann besonders in Übersee. Eine gute Übersicht dazu bietet etwa www.billiger-telefonieren.de/mobiles-internet-ausland.

Was ist mit W-Lan-Nutzung im Ausland?

Eine hervorragende Alternative, jedenfalls wenn Sie Zugang zu einem W-Lan-Netz bekommen. Das ist in vielen Ländern einfacher als in Deutschland. Immer öfter bieten Ferienanlagen oder Hotels den Zugang an – nicht immer allerdings kostenlos.

Falls nicht, versuchen sie Ihr Glück in Restaurants oder Einkaufspassagen. Vor allem in den USA lässt man Sie dort meist kostenlos in ein lokales W-Lan-Netz. Aber machen Sie sich vorher schlau, wie Sie sich mit ihrem Smart-Phone oder Tablet dort einwählen können. Ein Blick in die Bedienungsanleitung hilft da meist weiter. Am besten vor Reiseantritt.

Muss ich noch etwas beachten?

Ja, zumindest wenn Sie ein Smartphone mitnehmen. Da sind nämlich oft Programme installiert, die sich ohne zu fragen regelmäßig über das Internet aktualisieren. Das ist in Deutschland nicht so schlimm, kann im Ausland aber teuer werden.

Deshalb stellen Sie Ihr Telefon schon vor der Abreise zu so ein, dass es nicht automatisch eine Internetverbindung aufbauen kann. Wie das geht, steht ebenfalls in der Bedienungsanleitung. Falls die zu kompliziert ist, gehen Sie in einen Laden ihres Netzanbieters. Oder fragen Sie ihre halbwüchsigen Kinder. Die machen das wahrscheinlich ohne hinzusehen.