Essen. Was gilt als Maske? Wo muss man sie tragen? Wie kann ich sie reinigen? Die Grundfakten rund um die Schutzmasken gegen Coronaviren.

In diesem Artikel haben wir für Sie alltägliche Fragen zu Schutzmasken zusammengefasst:

  • Was gilt als Schutzmaske?
  • Wie ist sie zu tragen?
  • Wie sollte sie gereinigt werden?

Alles zu den gesetzlichen Bestimmungen lesen Sie hingegen in diesem Artikel:  Mundschutz-Pflicht in NRW: Das müssen Bürger jetzt wissen

Mundschutz gegen Coronavirus – hilft das wirklich?

Die Akademie der Wissenschaft Leopoldina veröffentlichte eine Stellungnahme zur Wirksamkeit von Schutzmasken und spricht sich klar für das Tragen dieser aus. Nicht jeder, der mit Sars-CoV-2 infiziert ist, bemerke das auch, hieß es. Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten den Erreger aber trotzdem weitergeben. Eine Maske könne das Risiko minimieren. Auch Professor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts der Virologie an der Uniklinik Essen betonte im Interview mit unserer Redaktion: Beinahe jede Maske ist besser als keine Maske.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt jedoch davor, dass das Tragen einer Maske auch einen gegenteiligen Effekt haben könnte. Es könne ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnahmen wie eine gute Händehygiene und dei Einhaltung der Abstandsregeln vernachlässigt werden können“, heißt es auf der Website des RKI.

Die Bundesregierung hatte im Rahmen des Beschlusses, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu lockern, das Tragen von Masken im öffentlichen Raum anfänglich dringend empfohlen. Daraufhin begannen einige Länder mit der Einführung der Maskenpflicht. Die NRW-Landesregierung zögerte zuerst, ist nun jedoch dem wachsenden Druck gefolgt. Wie zuvor in Bayern und den anderen Bundesländern soll auch mit selbst gebastelten Mundschutz oder Schal die Maskenpflicht umgesetzt werden dürfen.

Mundschutz gegen Coronavirus: Was gilt eigentlich als Schutzmaske?

Es gibt professionelle, medizinische FFP-Schutzmasken (Filtering Face Piece), diese sind in verschiedene Klassen unterteilt, es gibt insgesamt drei – alle sind zumindest wirksamer als die handelsüblichen Standard-Mundschutzmasken. Je höher die Klasse, umso höher die Schutzwirkung. Klassifiziert wird nach der Leckage, also der Durchlässigkeit. Bei FFP1 darf diese maximal 22 Prozent betragen, bei FFP3 nur noch zwei Prozent. FFP-Masken sind im Normalfall Einmalartikel und müssen aus hygienischen Gründen nach der Benutzung korrekt entsorgt werden.

Diese FFP-Masken sollten jedoch vornehmlich dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben, damit es bei dessen Versorgung nicht zu Engpässen kommt. Nicht zuletzt deswegen müssen Privatpersonen selbst trotz Maskenpflicht nicht zu einer der DIN-genormten FFP-Maske greifen.

Wo soll die Maske getragen werden?

In ersten Stellungsnahmen sagte NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach, die Maskenpflicht solle in Geschäften sowie in Bussen und Bahnen gelten.

Ab wann wird die Maskenpflicht kontrolliert?

Die Maskenpflicht gilt ab kommenden Montag. Über den Strafkatalog für den Fall der Nichteinhaltung wolle die Regierung noch bis Ende der Woche entscheiden.

Wie trage ich die Maske richtig?

Die Maske sollte Mund und Nase abdecken und eng an den Wangen anliegen, damit möglichst wenig Luft an den Seiten eindringen kann. Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät, die Maske abzusetzen oder auszutauschen, wenn der Stoff durchfeuchtet ist.

Wie oft kann ich die Maske tragen?

Der selbstgemachte Schutz kann beliebig oft getragen werden, sagt Bernd Salzberger, Infektiologe am Universitätsklinikum Regensburg. Laut BfArM ist es sinnvoll, die Maske nach einmaligem Tragen zu reinigen. Das heißt, jeder sollte sich wenn möglich mehrere Masken für die kommenden Wochen anschaffen.

Wie mache ich die Maske richtig sauber?

Die Masken können in die Waschmaschine gesteckt werden. Am besten wählt man ein Waschprogramm zwischen 60 und 95 Grad aus, um das Virus zu töten (Waschmittel nicht vergessen). Alternativ kann man die Maske auch mit einem heißen Bügeleisen bügeln oder in den heißen Ofen (70 Grad) legen, wenn das Material das verträgt. FFP-Masken zum Beispiel sind dafür ungeeignet, weil ihr Filter Kunstsstoff enthält, der schmelzen kann. Masken mit Drahtbügeln sollen wiederum nicht in die Mikrowelle, weil sich der Stoff dann entzünden kann.

Welcher Stoff eignet sich für eine Maske?

Die Maske soll dazu dienen, Tröpfchen abzufangen, die wir beim Sprechen, Lachen, Husten oder Niesen ausstoßen. Grundsätzlich gilt: Je dichter der Stoff, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass kleine Tröpfchen hindurch gelangen. Allerdings sollte man unter der Maske noch gut atmen können. Und man sollte Masken NICHT aus Staubsaugerbeuteln machen. Die sind zwar extrem dicht, allerdings auch chemisch behandelt.

Wo finde ich Schnittmuster und Anleitungen für eine solche Maske?

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Einer der weltweit mit am häufigsten verbreiteten Anleitungen, wie man sich einen Mundschutz selbst nähen kann, stammt von der Feuerwehr Essen. Die Anleitung wurde wegen des großen Erfolges nun auch in weitere Sprachen übersetzt. (red)