Ruhrgebiet. Ob platter Reifen oder defekte Schaltung: In diesen Werkstätten können Sie Ihr Fahrrad kostenlos und unter Anleitung wieder flott machen.

Das Fahrrad ist kaputt? Und Sie haben kein Werkzeug zur Hand? Sie wissen vielleicht auch gar nicht, wie Sie Ihr geliebtes Zweirad wieder auf Vordermann bekommen? Keine Panik! Es muss nicht gleich ein Termin in einer Fachwerkstatt gemacht werden. In den Ruhrgebiets-Städten haben sich mittlerweile viele ehrenamtliche Selbsthilfe-Werkstätten für Radfahrer etabliert, in denen man Reparaturen unter Anleitung selbst durchführen kann. Das Gute daran: man lernt dazu und kann nebenbei auch noch Geld sparen.

Was ist eine Selbsthilfe-Werkstatt?

Selbsthilfe-Werkstätten funktionieren nach dem Prinzip der "Hilfe zur Selbsthilfe". Ehrenamtliche Schrauber geben in den Werkstatten ihr Wissen weiter und bieten Hilfestellungen an. Die Reparatur- und Wartungsarbeiten führen Sie unter Anleitung dann selbst durch.

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Die Werkstätten stellen dazu das nötige Werkzeug und oftmals auch gespendete Teile zur Verfügung. Da eine Inspektion beim Fachhändler je nach Umfang schon einmal mit 40 bis 80 Euro (ohne Ersatzteile) zu Buche schlagen kann, haben so auch Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, die Möglichkeit, ihr Rad quasi kostenlos zu reparieren.

Was kann repariert werden?

Gangschaltung einstellen, Bremsen überprüfen, Schlauch wechseln, Mantel tauschen, Licht erneuern: In der Regel können Sie in den Werkstätten solche einfachen Reparaturen selbst durchführen. Bei aufwendigeren Arbeiten, für die Spezialteile bestellt werden müssen, sind Sie bei einer Fachwerkstatt dann allerdings besser aufgehoben. Da die Selbsthilfewerkstätten in der Regel auf Sachspenden angewiesen sind, spricht natürlich nichts dagegen, dass Sie Ihre Ersatzteile selbst mitbringen oder einen kleinen Obolus in die Kaffeekasse zahlen.

Wo finde ich Selbsthilfe-Werkstätten im Ruhrgebiet?

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Werkstätten des ADFC: Zwischen Dortmund und Duisburg sind den vergangenen Jahren unterschiedliche Werkstätten eröffnet worden. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club e.V. (ADFC) betreibt beispielsweise in seinen Geschäftstellen in Dortmund und Duisburg eigene Werkstätten, die während der Laden-Öffnungszeiten genutzt werden können (siehe Überblick unten).

Werkstätten an Universitäten: Auch an den Unis im Revier dreht sich vieles ums Rad. An der TU Dortmund ist aus der Rad AG des AStA die Fahrradselbsthilfewerkstatt reCycling hervorgegangen, die sich seit 2013 auf dem Südcampus an der Baroper Straße befindet. Die Werkstatt bietet genügend Platz für Schrauber und hat mehrmals in der Woche bis zu vier Stunden täglich geöffnet – und das nicht nur für Studierende.

In Bochum hat die Ruhr-Universität vor dem Hörsaalgebäude HGB eine Fahrradreparatur-Station eingerichtet, die 24 Stunden zur Verfügung steht und von jedermann benutzt werden kann. An der Servicestation stehen in einem Metallkasten elf unterschiedliche Werkzeuge von der Fahrradpumpe bis zur Zange zur Verfügung. Das Angebot kommt an: Weitere Stationen auf dem Uni-Gelände sollen demnächst folgen.

Vom Repair-Café bis zur Fahrradküche

Werkstätten in sozialen Einrichtungen: In Städten wie Essen und Gelsenkirchen sind beispielsweise Werkstattprojekte in Zusammenarbeit mit Awo, Kirche und soziokulturellen Einrichtungen entstanden. Da vor allem viele Geflüchtete auf die Mobilität mit dem Rad angewiesen sind, leisten die ehrenamtlichen Werkstätten (ob mobil oder stationär) auch einen wichtigen Beitrag zur Integration.

Dank des fleißigen Engagements von Stadtteilinitiativen und gemeinnützigen Vereinen entstehen immer mehr Angebote wie in Mülheim und Dortmund. In Mülheim freut man sich seit Beginn der Saison über eine Fahrradwerkstatt an der Gemeinschaftsgrundschule im Dichterviertel. Und auch in Dortmund ist das Quartier rund um das Jugendzentrum Kess in Westerfilde-Bodelschwingh seit diesem Sommer um ein dauerhaftes Selbsthilfe-Angebot reicher.

Repair-Cafés: Nicht zu vergessen sind Reparaturinitiativen. Die gibt es in immer mehr Städten. Zwar landen hier in der Regel eher Haushalts- und Elektrogeräte auf den Werkbänken, hin und wieder werden allerdings auch Fahrräder repariert. So wie beim Repair-Café Witten, das ein "Fahrrad-Spezial" anbietet, welches zuletzt an der Universität Witten-Herdecke stattgefunden hat.

Ausgefallenes: Wer gern gemeinschaftlich an Rädern schraubt und auch noch Hunger auf selbstgekochte vegane Gerichte hat, der kommt bei der Dortmunder VeloKitchen voll auf seine Kosten. Seit sieben Jahren treffen sich hier in einer Hinterhofgarage in der Dortmunder Nordstadt Rad- und Kochbegeisterte. Vorbild für das eigenwillige Projekte war eine Fahrradküche aus Wien.

Wenn's schnell gehen muss: Zwar nicht kostenlos, aber oftmals ein Helfer in der Not sind die Radstationen, die sich im Revier vor allem an den städtischen Hauptbahnhöfen befinden. Hier kann man nicht nur Fahrräder parken oder ausleihen, sondern vielerorts auch einen kostenpflichtigen Reparatur-Service in Anspruch nehmen. Eine Übersicht gibt es hier.

Selbsthilfewerkstätten im Überblick:

Dortmund

Velokitchen

Radwerkstatt Westerfilde-Bodelschwingh

reCycling (AStA TU Dortmund)

Fahrradselbsthilfewerkstatt in der Robert-Koch-Realschule

ADFC-Werkstatt und Fahrradtreff in Huckarde

ADFC-Selbshilfewerkstatt in Hörde

Bochum

Fahrrad-Reparatur-Station an der Ruhr-Universität

Essen

Fahrradwerkstatt der Rad-AG am Leibniz-Gymnasium

Witten

Fahrrad-Spezial im Repair-Café

  • Adresse: Das Repair-Café Witten bietet an verschiedenen Terminen ein "Fahrrad-Spezial". Zuletzt an der Universität Witten-Herdecke, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58455 Witten
  • Weitere Infos: https://repaircafe-witten.de/

Gelsenkirchen

Fahrradwerkstatt Heßler/Feldmark (Awo)

  • Adresse: Katernberger Str. 35, 45883 Gelsenkirchen
  • Öffnungszeiten: Dienstags und donnerstags 18 - 20 Uhr und nach Vereinbarung
  • Kontakt: Frank Schmelting, Tel. 0157/80 95 42 34
  • Weitere Infos: https://www.awo-gelsenkirchen.de/

Fahrradwerkstatt Buer (Ev.-freikirchliche Gemeinde)

  • Adresse: Am Spinnweg 6, 45894 Gelsenkirchen
  • Öffnungszeiten: Montags 17 - 19 Uhr
  • Kontakt: Manuel Linke, Tel. 0209/14 97 02 22 oder 0174/ 4000 593
  • Weitere Infos: http://www.efg-amspinnweg.de/

Fahrradwerkstatt Bulmke-Hüllen (Alfred-Zingler-Haus)

  • Adresse: Margaretenhof 10-12, 45888 Gelsenkirchen
  • Öffnungszeiten: nach Vereinbarung
  • Kontakt: Gerhard Anders, Tel. 0157/ 84 22 70 39 und Günter Bargel Tel. 0177/ 283 22 65
  • Weitere Infos: https://www.alfred-zingler-haus.info/

Mülheim

Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt Eppinghofen

  • Adresse: Bruchstraße 85, 45468 Mülheim an der Ruhr (im ehemaligen Hausmeisterhaus)
  • Öffnungszeiten: Mittwochs 16 - 18 Uhr
  • Kontakt: klimacampus@klimaschutz-mh.de
  • Weitere Infos: http://www.klimaschutz-mh.de/

Offene Fahrradwerkstatt im Autonomen Zentrum

Duisburg

ADFC-Selbsthilfewerkstatt in der Geschäftstelle

  • Adresse: Mülheimer Str. 91, 47058 Duisburg (In der Geschäftstelle des ADFC)
  • Öffnungszeiten: Im Frühjahr und Sommer: Dienstags 17.30 - 19 Uhr, donnerstags 17.30 - 19 Uhr,
  • samstags 10 - 12 Uhr (Do. und Sa. wegen Personalmangel nicht regelmäßig geöffnet)
  • Kontakt: info@adfc-duisburg.de
  • Weitere Infos: https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-duisburg/adfcduisburg.html