An Rhein und Ruhr. . Beim ADFC kann über eine Hotline bei einer Panne am Rad Hilfe gerufen werden. Der Service wird unter den Mitgliedern immer beliebter.

Es ist ein Schreckensszenario für jeden Fahrradfahrer: Stellen Sie sich vor, Sie sind in den späten Abendstunden mit ihrem Rad in der Stadt oder auf dem Land unterwegs und plötzlich platzt ein Reifen oder die Bremsen streiken. In den allermeisten Fällen haben die Wenigsten das passende Werkzeug sofort parat, um den Schaden zu reparieren. Gerade bei Fahrrädern mit Motorantrieb muss ein Experte ran, um den Fehler zu beheben.

Für solche Situationen rief der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) vor etwas mehr als zwei Jahren eine 24-Stunden-Pannenhilfe ins Leben. Sozusagen eine andere Art der „Gelben Engel“ vom ADAC. Wenn Fahrradfahrer liegen bleiben, können sie eine Hotline anrufen und bekommen Hilfe.

Zum Teil schwingen sich die Mitarbeiter des ADFC dann auch aufs Rad, um zu der Pannenstelle zu gelangen. „In den Großstädten sehen wir eine tolle Entwicklung zu immer mehr mobilen Fahrradwerkstätten, die mit Lastenrädern unterwegs sind“, sagt Daniel Wegerich, Geschäftsführer vom ADFC in NRW.

Ein großer Verbund von Pannenhelfern

Allerdings sei zur Reparatur auch nicht immer ein Rausrücken der Spezialisten erforderlich. Manchmal reiche auch eine telefonische Auskunft durch einen Fachmann, wenn es sich um einen leicht zu behebenden Schaden handle, erklärt Weigerich und fügt hinzu: „Allerdings sind Fahrräder in den letzten Jahren deutlich technischer und komplexer geworden, selbst kleine Reparaturen macht man nicht mal so eben im Handumdrehen.“

Der Service des ADFC ist organisiert durch ein großes Netz aus Pannenhelfern. Je nachdem wer gerade verfügbar sei und um was für einen Schaden es sich handle werde entschieden, welche Hilfe entsendet wird. „Manchmal fährt eine Fahrradwerkstatt raus und repariert schnell einen Platten und manchmal muss auch abgeschleppt werden. Das geht entweder ganz klassisch mit dem Abschlepper oder aber mit einem Großraumtaxi“, erklärt Wegerich.

Anrufe haben sich verdreifacht

Die Anzahl derer, die den Pannenschutz in Anspruch nehmen, steige immer weiter an, gerade in den Frühjahrs- und Sommermonaten: „Im Monatsvergleich der letzten drei Jahre sehen wir teilweise Verdreifachungen der Zahlen.“ Der Service spreche sich zudem rum und in Folge dessen nehme auch die Mitgliederanzahl des ADFC zu. Der Reparaturservice kann nämlich nur als Mitglied des Clubs beansprucht werden, welche 56 Euro im Jahr kostet.

Eine Ausweitung der Hilfe bei Pannen im Ausland kann dabei ebenfalls beantragt werden. „Besonders Radreisende nutzen dies gerne – auch hier stellen wir fest, dass dieser immer mehr gebucht wird“, sagt Geschäftsführer Wegerich. Immer mehr schlage sich auch der Trend nieder, der auf den Straßen zu beobachten ist. Die zunehmende Nutzung der Hotline werde durch die zunehmende Anzahl von Pedelec-Fahrern hervorgerufen.

Alternative angeboten vom ACV

Die Anzahl dieser Räder hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den vergangenen drei Jahren bundesweit nahezu verdoppelt. Gab es 2014 noch in 1,2 Millionen Haushalten Elektrofahrräder, sind es heute 2, 3 Millionen Einheiten. „Im Moment sind es zirka ein Drittel aller Pannenfälle, die an diesen Rädern auftreten“, sagt Weigerich.

Als Alternative zum ADFC bietet auch der Automobil-Club Verkehr (ACV) seinen Mitgliedern einen kostenfreien Fahrradschutzbrief an. Der ACV reagierte damit ebenfalls vor zwei Jahren auf die Entwicklung, dass immer mehr Menschen zum Pendeln auf das Fahrrad umgestiegen sind.