Bochum. . Bochum Total bietet handgemachte Musik für jeden Geschmack. Vom 5. bis zum 8. Juli verwandelt sich das Beremudadreieck in ein riesiges Festivalgelände. Doch welche Bands muss man 2012 unbedingt hören?
Vier Tage, fünf Bühnen, mehr als 60 Bands: Bei der 27. Auflage von Bochum Total kann man schnell den Überblick verlieren. Welche Gruppe darf man nicht verpassen, welche kann man sich schenken? Die Redaktion gibt Tipps für das größte Musikfesetival ides Ruhrgebiets.
Sicher, ein Geheimtipp sind die H-Blockx schon seit 20 Jahren nicht mehr. Aber dass eine Band dieses Formats noch ohne Eintritt auf eine Bühne tritt, verdient Respekt – und einen Besuch. Gerade haben die Crossover-Jungs aus Münster ihr siebtes Album auf den Markt geworfen, das scheppert und kracht wieder ordentlich. Und das Beste: In Bochum wird Sänger Henning Wehland garantiert ohne die „Söhne Mannheims“ auftauchen. Bei denen macht er ja auch mit, warum auch immer. (Fr., 6. Juli, 20.45 Uhr, 1Live-Bühne) kisi
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Plan B waren Helden. 1984 in West-Berlin gegründet hatten sie Anfang der 90er genau die richtige Mischung aus punkiger Geste, Indie-Attitüde und Pop-Appeal, der sie zu richtigen Stars hätte machen sollen. Auftritte vor den Ramones und Duran Duran und ein, zwei kleine Radiohits gelangen. Doch dann, das alte Lied: Streit mit der Plattenfirma, Sänger und Gitarrist Johnny Häussler löst die Band 1996 auf. Fast zwei Jahrzehnte und etliche Karrieren später (Häussler wurde u.a. einflussreicher Radiomoderator und vielgelesener Blogger („Spreeeblick“)) gibt es nun eine Reunion von Plan B. Die ersten beiden Konzerte stiegen schon in Hamburg und Berlin. Das dritte steht am 6.7. in Bochum an…(Fr., 6. Juli, 19.30 Uhr, 1Live-Bühne) tht
Den Namen der Band kann ich zwar immer noch nicht aussprechen, aber die Musik ist gut: Tengo hambre pero no tengo dinero heißt, das weiß ich immerhin, „Ich habe Hunger, aber ich habe kein Geld“. Gemeint ist aber die Bochumer Girlgroup, die sich in den letzten vier Jahren viele Freunde gemacht hat. In Bochum sind die Mädels Kult. Ich freu’ mich am 6. Juli auf ihre qualitätsvolle Live-Mucke, diese coole Mischung aus Jazz, Rock, Blues und Pop. Und auf die wie immer sexy Outfits von Lisa, Linda, Meri und Annika. (Fr., 6. Juli, 20.45 Uhr, 1Live-Bühne, WAZ-Bühne) JBS
Ganz zauberhaft sind die Auftritte von Danja Atari. Die Newcomer-Band präsentiert verträumte bis poppige Elektro-Musik. Von dem feenhaften Aussehen und der zuckersüßen Stimme der Frontfrau Danja Mathari sollte sich das Publikum allerdings nicht täuschen lassen. In diesem Projekt steht jede Menge Energie. (So., 7. Juli, 22 Uhr, Coolibri-Bühne) kari
Wenn Frittenbude auf die Bühne kommen bebt die Halle, oder am Sonntag die Innenstadt von Bochum. Mit einer Mischung aus Techno, Rave und Rap bringen die drei Jungs aus Bayern die Masse zum Tanzen. Akustisch erinnern sie manch einen dabei vielleicht an die Electropunkband Deichkind. Frittenbude haben aber ihren ganz eigenen Charme, den sie in Songs wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“, „Einfach nicht leicht“ oder dem Klassiker „Pandabär“ unter Beweis stellen. Frittenbude - und Maskottchen - stecken das Publikum mit ihrer Feierlaune an und geben gleichzeitig gesellschaftskritische Denkanstöße. Und spätestens beim Radiohit „Mindestens in 1000 Jahren“ kann auch die letzte Reihe mitsingen. (So., 8. Juli, 20.45 Uhr, 1Live-Bühne) bb
Aus Uncle Ho wird vermutlich nie ein Headliner. Gefühlt haben sie die letzten 10 Jahre in ranzigen Proberäumen verbracht und kommen jetzt, nach Jahren in der Versenkung, wieder aus den musikalischen Kellerlöchern herausgekrochen. Trotzdem: Hier bitte keine Getränke holen oder Richtung Dixi-Klo marschieren, sondern: anhören! Denn die Wuppertaler machen rockige Gitarrenmusik, unangestrengt, klar, ehrlich. Ihren größten Hit „I don´t care if you like me” kann jeder nach vier Takten mitsingen – festivaltauglich eben. (Do., 5. Juli, 19.30 Uhr, 1Live-Bühne) mawi
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Mobilée gehört zu den Bands, bei denen man sich schon jetzt freut, am Anfang dabei gewesen zu sein. Denn eins ist gewiss: Die Duisburger werden mit ihrem fröhlichen, aber nicht beliebigen Sound die Radios stürmen. Pop mit einem guten Schuss Folk, das ist gute, tanzbare Musik. Noch in diesem Sommer erscheint ihr Album bei Universal. Auch das Live-Spiel liegt der Band um Frontfrau Caroline Wolter. Wer zur Abschlussfeier des Kulturhauptstadtjahres selbst bei Minusgraden Duisburger Herzen erwärmen kann, der wird über den typischen Bochum-Total-Regen milde hinweglächeln. (Sa., 7. Juli, 19.30, WAZ-Bühne) mar