San Francisco. Familie, Kollegen - manches kann sich niemand aussuchen. Die Musiker von “Rage Against the Machine“ wollen aber ein Mitspracherecht darüber, wer ihr Fan sein darf. Paul Ryan, Vize-Prädidentschaftskandidat der Republikaner, hört die Agit-Popper gerne. Nun reagiert die Band - verwundert bis ablehnend.

Paul Ryan, 42, republikanischer Kandidat für den Posten des Vize-Präsidenten und erzkonservativer Anhänger ungezügelter Marktkräfte, hat sich seine Lieblingsband zum Feind gemacht. Der bekennende Fitness-Fanatiker lässt sich nach eigenen Angaben während des morgendlichen Trainings oft von den harten Gitarrenriffs, den schnelle Beats und der höllischen Lautstärke des Metal-Raps von „Rage Against the Machine“ antreiben.

"Rage Against the Machine" bei Rock am Ring 2010. (Foto: WR) © Volkmar Kah

Dieses Bekenntnis verwundert schon deshalb, weil die Agitpop-Kapelle aus Kalifornien so ziemlich gegen alles ansingt, was mit Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Kapitalismus zu tun hat. Gitarrist Tom Morello hat Ryan darum jetzt im „Rolling Stone“ die Leviten gelesen.

Der für seine sparwütigen Konzepte im Sozialbereich bekannte Kongressabgeordnete aus Wisconsin sei die „Verkörperung“ jenes gesellschaftlichen Systems, gegen das die Band seit Jahren „wütet“. Morello forderte den Republikaner auf, die Musik der Band nicht länger "in dieser rechtsgerichteten Zirkus-Show" zu verwenden.