Berlin. Mit der Erfassung der Single- und Album-Downloads für die Charts hat sich das deutsche Ranking spontan drastisch verändert. Gleich 16 Titel stiegen neu in die deutschen Charts ein. Überall verfügbar sind die Neueinsteiger allerdings noch nicht.
Die Erfassung von Musik-Downloads hat die deutschen Charts schon unmittelbar nach der Einführung deutlich verändert: Mit 16 neuen Titeln im Single-Ranking gebe es so viele Neueinstiege wie noch nie in diesem Jahr, teilten der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und Media Control am Mittwoch mit.
Seit dem 1. Juni werden Single- und Album-Downloads automatisch für die Charts erfasst. Damit müssen sie nicht mehr angemeldet werden und können früher in die Hitliste einsteigen. Dies ermöglicht ein schnelleres und genaueres Abbild des Musikgeschehens.
Neueinsteiger sind aktuell überwiegend nur digital verfügbar
Die Mehrzahl der 16 Neueinsteiger sind Songs, die bisher nur digital und noch nicht physisch verfügbar sind. Einige stammen aus aktuellen Soundtracks, etwa "Breath Of Life" von Florence + The Machine ("Snow White & The Huntsman") und "Pursuit Of Happiness" von Kid Cudi ("Project X"). Andere sind beliebte Einzeltracks wie Cros "Hi Kids".
BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke sagte: "Mit den neuen Regularien nähern sich die offiziellen deutschen Charts einer Darstellung des Musikgeschehens in Echtzeit weiter an." Media-Control-Geschäftsführerin Ulrike Altig sagte: "Trends können noch früher abgelesen werden, was sowohl den Musikfans als auch der gesamten Branche zu Gute kommt."
Der wöchentliche Gesamtabsatz aller für die Single-Charts berücksichtigten Verkäufe stieg in den vergangenen Jahren auf das 4,5-fache an: von Anfang 2004 rund 400.000 Songs auf aktuell rund 1,8 Millionen. Die Mehrzahl davon sind digitale Downloads. (dapd)