Essen. „Richter“ heißt ein neuer Erzählband dreier namhafter italienischer Krimi-Autoren, der sich diesem Berufsstand literarisch widmet. Andrea Camilleri, Giancarlo De Cataldo und Carlo Lucarelli erzählen jeweils über das Schicksal eine fiktiven Richters.

Richter haben in Italien oft eine doppelte Funktion: Sie urteilen, arbeiten aber auch als Ermittler – und geraten deshalb gelegentlich in einen schweren Interessenkonflikt. Wenn sie es dann noch mit Terrorismus oder der Mafia zu tun haben, hängt ihr Leben womöglich am seidenen Faden.

Kurz „Richter“ ist ein neuer Erzählband dreier namhafter italienischer Krimi-Autoren betitelt, der sich diesem Berufsstand literarisch widmet. Andrea Camilleri, Giancarlo De Cataldo und Carlo Lucarelli erzählen jeweils über das Schicksal eine fiktiven Richters. Spannend, zum Teil beklemmend, sind alle drei Episoden, auch wenn sie in völlig unterschiedlichen Zeiten spielen.

Camilleri erzählt aus dem Sizilien am Anfang des 20. Jahrhunderts, als ein Richter der gerade erst entstehenden Mafia die Stirn bietet. Lucarelli führt uns in die bleierne Zeit des Terrorismus der 80er-Jahre, und De Cataldo beleuchtet den Korruptionssumpf in den Neunzigern.

Während Camilleri seinem Protagonisten ein Happy End gönnt, kommen die beiden anderen Erzählungen düster und pessimistisch daher. Richter ist kein dankbarer Job.

  • Andrea Camilleri/ Giancarlo De Cataldo/ Carlo Lucarelli: Richter. Klett-Cotta, 172 Seiten, 16,99 Euro