Essen. . Ein Dorf braucht einen Doktor – das ist das Schicksal der kleinen Hafengemeinde Tickle Head. Denn davon ist die weitere wirtschaftliche Existenz des Dörfchens abhängig. „Die große Versuchung“ ist das Remake der kleinen Komödie „Die große Verführung“, dieses Mal mit Stars wie Brendan Gleeson und Taylor Kitschin für den Weltmarkt aufbereitet.
Lügen bis der Arzt kommt – das ist der deutsche Beititel der neuen kanadischen Komödie „Die große Versuchung“ und er trifft den Nagel präzise auf den Kopf. Am Anfang steht ein Deal, der ebenso einfach ist wie brutal: Die kleine Hafengemeinde Tickle Head muss einen Doktor in ihren Reihen vorweisen, andernfalls wird es nichts mit der neuen Wiederaufbereitungsanlage für Ölabfälle. Dann bleibt Tickle Head zwar sauber, wird aber auch sauber bankrott gehen.
Der Fischer Murray French kann das unmöglich zulassen, denn seine berufliche Existenz steht auf der Kippe. Murray läuft angesichts der Herausforderungen zur Hochform auf und findet Dr. Lewis aus der Großstadt. Der ist jung, attraktiv und gerade wieder Single geworden. Um den Mann nach Tickle Head zu locken, entwickelt Murray mit den anderen Bewohnern einen spitzfindigen Plan, der auf ganz simple menschliche Faktoren zielt wie Gier, Sicherheit und Cricket.
Ein bisschen wie „Local Hero“
Der zarte Kern hinter der harten Schale von Kanadas Ostküstenbewohnern ist der Motor dieser Dorfposse, in der es ein babylieb glatt rasierter Taylor Kitsch als ahnungsloser Großstädter mit gewitzten Fischersleuten unter dem Kommando des liebenswert bärbeißigen Brendan Gleeson zu tun bekommt.
Das weckt Erinnerungen an Filme wie „Local Hero“, „Lang lebe Ned Devine“ und „Die große Verführung“. Das war vor zehn Jahren ein solider Regionalhit der Provinz Quebec, der auch nach Deutschland exportiert wurde, hier aber kaum eine Welle schlug.
Mit Don McKellar als Regisseur haben Produzent Roger Frappier und Autor Ken Scott das Ganze nun noch einmal mit prominenteren Gesichtern für den Weltmarkt nachgedreht; nicht besser, nicht schlechter, einfach bloß geschäftstüchtig. Nicht wundern also, wenn einem beim Gucken so vieles bekannt vorkommt.
Wertung: drei von fünf Sternen