Eine Riege ausrangierter Ex-Agenten darf noch einmal die Welt retten. Im Sequel zum Erfolgsfilm «R.E.D» tummeln sich wieder jede Menge Stars, die sichtbar Spaß am selbstironischen Rentner-Revival haben.

Es ist mal wieder an der Zeit, die Welt zu retten. Dabei wollte sich der von Bruce Willis gespielte Ex-CIA-Agent Frank Moses nun wirklich zurückziehen und das Leben mit seiner neuen Liebe, der deutlich jüngeren Sarah (Mary-Louise Parker), genießen. Doch seine Vergangenheit holt Frank einmal mehr ein und konfrontiert ihn mit den Folgen einer seiner dunkelsten Missionen.

Schon „R.E.D.“, Robert Schwentkes Verfilmung der gleichnamigen Comic-Serie von Warren Ellis und Cully Hamner, hatte vor drei Jahren den subversiven Grundton ihrer Vorlage deutlich abgeschwächt.

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Aus einer bitterbösen und auch ziemlich blutigen Satire auf die Welt der Geheimdienste und ihrer Operationen wurde eine ebenso amüsante wie kuriose Parodie auf Agentenfilme. Dean Parisot geht diesen Weg mit seinem Sequel „R.E.D. 2“ nun konsequent weiter und nimmt dabei vor allem die „James Bond“-Filme der 80er Jahre ins Visier. Bei dem Versuch, eine Massenvernichtungswaffe aus den heißesten Tagen des Kalten Kriegs unschädlich zu machen, jagen Frank und seine alten Freunde wie einst auch 007 um den halben Globus.

Überdrehte Zerstörungsorgien

Und wie der Agent im Dienste ihrer Majestät hinterlassen auch sie eine Spur der Verwüstung. Nur wirken diese Zerstörungsorgien hier eben noch viel überdrehter als in den alten Bond-Abenteuern. Ihr enormes Tempo und ihre märchenhafte Leichtigkeit verleihen Dean Parisots vielleicht sogar etwas zu verspielten und damit eben auch verharmlosenden Actionsequenzen einen altmodischen Charme.

Die ausgelassenen Feuergefechte sind indes nur Beiwerk. Die eigentlichen Höhepunkte in „R.E.D. 2“ markieren die vielen Wortgefechte, die sich Frank und Sarah mit dem paranoiden Verschwörungsfanatiker Marvin (John Malkovich), der aristokratischen Killerin Victoria (Helen Mirren), der russischen Femme Fatale Katja (Catherine Zeta-Jones), dem romantischen KGB-Offizier Ivan (Brian Cox) und dem verrückten Wissenschaftler Bailey (Anthony Hopkins) liefern. Es ist ein Vergnügen, die Altstars bei ihrem entspannten Spiel zu beobachten. Schließlich verwandeln sie jedes noch so kleine Geplänkel in ein komödiantisches Kabinettstückchen. (saw/dpa)

Wertung: drei von fünf Sterne