München. Auch als gefeierter, reicher Hollywood-Star kann er sich mit einer Schattenseite seines Berufes nicht anfreunden: Bruce Willis (58) hasst Paparazzi. “Sie sind einfach die Pest“, sagte der Schauspieler. Willis ist ab Donnerstag im Kinofilm “R.E.D. 2“ zu sehen.

Bruce Willis (58) ist ein vielbeschäftigter Mann. Fast ein Dutzend Mal hat er die Welt gerettet - und auch beim Interview in München steht der vierfache Vater unter Zeitdruck: "Ich habe nicht viel Zeit, zu reden - also los."

Wie es scheint, kann selbst ein Star wie Sie sich von Promi-Schwärmereien nicht ganz freisprechen, wenn es um Anthony Hopkins geht...

Bruce Willis: An den Tagen, an denen wir mit Anthony Hopkins arbeiten konnten, waren wir alle total aufgeregt. Er war so witzig in dem Film. Niemand wusste vorher so richtig, was er tun würde, aber er war einfach unglaublich und er ist ein sehr schlauer Mann.

Der Film dreht sich ums Rentnerdasein. Frank Moses hat seine Schwierigkeiten damit. Wie ist das bei Ihnen? Können Sie sich vorstellen, die Action Action sein zu lassen und mehr Zeit mit Ihrer Familie zu verbringen?

Willis: Ich denke nicht so viel darüber nach, was ich in der Zukunft machen werde. Ich bin in der Gegenwart so glücklich. So vor 10, 15 Jahren habe ich angefangen, darüber nachzudenken, wie viel Kontrolle man überhaupt über sein Leben hat. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das nicht viel ist. Das einzige, was man kontrollieren kann, ist, wem man seine Liebe gibt.

In welchen Bereichen Ihres Lebens oder Arbeitens merken Sie das Alter?

Willis: Es gibt da jetzt nicht eine bestimmte Sache, an der ich merke, dass ich älter geworden bin. Ich halte mich damit fit, mein 25 Pfund schweres Baby hochzuheben - jeden Tag. Ich mag es, sie zu halten.

Im zweiten Teil von "R.E.D." zeigen Sie vor allem Ihre komische Seite. Könnten Sie sich vorstellen, einmal in einer romantischen Komödie mitzuspielen - ganz ohne die Action?

Willis: Ich bin froh, dass Sie das sagen. Das Herz des Films ist eine solche Komödie, was vor allem daran liegt, dass sie wahnsinnig lustig ist und einen so trockenen Humor hat.

Sarah wird beschrieben als Frank Moses' Kryptonit, also Schwachstelle. Können Frauen Kryptonit sein für Männer?

Willis: Das ist eine gute Zeile, oder? Aber ich weiß es nicht. Alles Mögliche kann Kryptonit sein: Alkohol, alle Drogen, die es gibt auf der Welt. Für mich sind da meine vier Töchter wahrscheinlich das Äquivalent. Sie kriegen von mir, was immer sie wollen. Ich sage selten Nein.

Sie haben Ihren Töchtern sicher viel beigebracht - aber haben Sie auch etwas von den vieren gelernt?

Willis: Ich habe sehr viel über Frauen gelernt. Dadurch, dass ich der einzige Typ im Haus war zwischen 5 bis 10 Frauen. Man lernt so viel darüber, wie Frauen sich verhalten. Meine drei ältesten Töchter sind so tolle Menschen geworden. Sie sind großartige Frauen, lustig, haben tolle Werte, sind mutig und sehr nett zu den Menschen. Ich bin sehr stolz auf sie.

Frank will vor allem eines: Sarah beschützen. Geht es Ihnen mit Ihrer Frau und Ihren Töchtern auch so?

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Willis: Ja. So, wie Frank Sarah in der Welt der CIA beschützen will, will ich meine Töchter vor allem beschützen.

Haben Sie Ängste, wenn Sie darüber nachdenken, was Ihnen alles passieren könnte?

Willis: Nein. Da kommt wieder die Frage der Kontrolle ins Spiel. Wir haben nur sehr wenig Kontrolle.

Sie müssen Ihre Familie wahrscheinlich selten aus Feuergefechten retten - eher vor Leuten wie...

Willis: ...Paparazzi. Sie sind einfach die Pest. Manche sagen, es ist nur ein Teil des Showbusiness und sie machen auch nur einen Job, mit dem sie ihre Familie ernähren wollen. Aber ich hasse es sogar, über sie zu sprechen.

Sie haben gesagt, Sie wollen vor allem eines: kreativ sein und auch gestalten. Was haben Sie künftig vor? Könnten Sie sich vorstellen, Regie zu führen?

Willis: Ich denke gerade darüber nach, Theater zu spielen. Es ist viel schwerer, es gibt keinen zweiten Versuch und ist darum eine viel größere Herausforderung. (dpa)