Beverly Hills. US-Regisseur und Schauspieler Ben Affleck hat mit seinem Politthriller „Argo“ den „Golden Globe“ für das beste Filmdrama gewonnen. Affleck wurde auch zum besten Regisseur gekürt. Mit Christoph Waltz („Django Unchained“) und Michael Haneke („Liebe“) gewannen auch zwei deutschsprachige Künstler.
Ben Afflecks Politthriller „Argo“ hat als bestes Drama überraschend den Hauptpreis bei den Golden Globes gewonnen. Bei der Galaveranstaltung am Sonntagabend (Ortszeit) im Kalifornischen Beverly Hills lag Afflecks Film unerwartet vor dem Favoriten „Lincoln“ von Steven Spielberg. Der Film „Les Misérables“ von Regisseur Tom Hooper wurde in der Kategorie bestes Musical oder beste Komödie ausgezeichnet. Mit Christoph Waltz und Michael Haneke heimsten zudem zwei deutschsprachige Filmstars einen der begehrten Preise ein.
„Mir ist egal, was für ein Preis es ist“, sagte Affleck in seiner kurzen Dankesrede. Wenn dein Name in einem Atemzug mit denen genannt werde, die zuvor vorgelesen worden seien, dann sei das ein ganz außergewöhnliches Ereignis im Leben, erklärte er. „Argo“ konkurrierte mit den Filmen „Lincoln“, „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“, „Django Unchained“ und „Zero Dark Thirty“ um die begehrte Auszeichnung in der Drama-Kategorie.
Zuvor hatte Affleck mit „Argo“ bereits den Golden Globe für den besten Regisseur erhalten. Damit ist er nun in einer ungewöhnlichen Lage: Zwar hat Affleck die wichtigste Auszeichnung des nach den Oscars zweitwichtigsten US-Filmpreises gewonnen, doch ist er selbst nicht als bester Regisseur für den Oscar nominiert. Die Golden Globes gelten als wichtiges Stimmungsbarometer für die Oscars, die am 24. Februar verliehen werden.
Überraschungsauftritt von Bill Clinton
Gleich drei Mal wurde „Les Misérables“ von Tom Hooper gewürdigt. Neben der Auszeichnung in der Kategorie bestes Musical oder beste Komödie wurde Hugh Jackman als bester Schauspieler in einem Musical oder einer Komödie für seine Rolle in dem Film ausgezeichnet. Anne Hathaway wurde zur besten Nebendarstellerin gekürt.
Eine weitere Überraschung war der Auftritt des früheren US-Präsidenten Bill Clinton, der bei seiner kurzen Präsentation von Spielbergs Historiendrama „Lincoln“ stehende Ovationen bekam. Der Film über den früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln war insgesamt siebenmal nominiert, unter anderem in den wichtigen Kategorien bestes Drama, bester Schauspieler und bester Regisseur. Am Ende ging Spielbergs Film jedoch fast leer aus und erhielt lediglich einen Preis in der Kategorie bester Drama-Schauspieler (Daniel Day-Lewis).
Waltz und Haneke räumen ab
Mit Waltz und Haneke sahnten zwei Filmgrößen aus Österreich bedeutende Preise ab. Waltz wurde für seine Rolle in Quentin Tarantinos Western „Django Unchained“ als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
„Quentin, du weißt, dass meine Schuld dir gegenüber und meine Dankbarkeit nicht in Worte zu fassen sind“, sagte Waltz. Er war bereits 2010 mit einem Golden Globe als bester Nebendarsteller ausgezeichnet worden, damals für seine Rolle in Tarantinos Film „Inglourious Basterds“. Ebenfalls nominiert waren unter anderem Alan Arkin („Argo“), Leonardio DiCaprio („Django Unchained“), Philip Seymour Hoffman („The Master“) und Tommy Lee Jones („Lincoln“).
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Hanekes Film „Liebe“ wurde als bester ausländischer Film geehrt. Haneke scherzte bei der Preisverleihung: „Ich habe nie gesehen, dass ein Golden Globe von einem Österreicher an einen Österreicher vergeben worden ist“. Der in Österreich geborene frühere Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, überreichte ihm den Preis. Ebenfalls nominiert waren „Die Königin und der Leibarzt“, „Ziemlich beste Freunde“, „Kon-Tiki“, „Der Geschmack von Rost und Knochen“.
Zudem wurden unter anderem Quentin Tarantino mit „Django Unchained“ für das beste Drehbuch und die britische Sängerin Adele mit ihrem Titelsong zum James-Bond-Film „Skyfall“ für den besten Filmsong ausgezeichnet. (dapd/dpa)