Der Sommer ist die Zeit des Popcornkinos: Das Programm der Woche lässt da keine Zweifel: „Cars 2“ bietet hochtourige Familienunterhaltung. „Green Lantern“ ist Comic-Kino ohne Strahlkraft, „Nichts zu verzollen“ passt in die Ferienzeit.

Green Lantern

Grün ist die Farbe der Willenskraft, Gelb bedeutet Furcht. Allein, die Farbenlehre will Martin Campbells Verfilmung des DC Comis „Green Lantern“ auch nicht retten. Trotz des in Hollywood derzeit schwer angesagten Ryan Reynolds in der Titelrolle bleibt dieser Superheld Green Lantern eine ziemlich blasse Erscheinung. Und weil der kosmische Quark um eine Art interstellare Schutzpolizei auch noch bierernst vorgetragen wird, sind der unfreiwilligen Komik Tür und Tor geöffnet.

Cars 2

Menschen, die gerne mal mit ihrem Auto reden würden, gibt es vermutlich nicht wenige. Im Kino zumindest ist man am Ziel: Da liebesflüstert der rote Sportflitzer, und ein alter, aber charmanter Schrottwagen schlittert mitten in einen Krieg der Geheimdienste. Kurzum: „Cars 2“ ist wie Bond auf vier Rädern. ein schnittiges lAutorennen, ein Trip um die Welt und dazu noch ein lupenreines Spionageabenteuer: Hochtourige Familienunterhaltung. Denn statt Blut fließt hier nur Biosprit.

Nichts zu verzollen

Auch ein Komödienerfolg wie Dany Boons „Willkommen bei den Sch’tis“ verlangt nach Fortsetzung. „Nichts zu verzollen“ heißt es diesmal, wenn eine aus französischen und belgischen Zöllnern zusammengewürfelte Einsatztruppe dem Drogenschmuggel an der belgisch-französischen Grenze Einhalt gebieten soll. Dass den Beamten dabei allerlei persönliche Ressentiments und Vorurteile dazwischen kommen, ist Voraussetzung für diesen pointenreichen Ulk. Etwas altmodische, aber unbeschwerte Kinounterhaltung mit hohem Spaßfaktor.

Confessions

Japans Autorenkino ist bei seiner Themenwahl im Grunde so treffsicher wie seine Frauenfußball-Nationalmannschaft. Von beidem allerdings hat die Welt bislang wenig Notiz genommen. Tetsuya Nakashimas Psychothriller „Confessions“ ist ein guter Grund, genauer hinzuschauen. In dieser verstörenden Seelenschau aus dem Klassenraum geht es um Schuld und Rache, Verletzung und Gewalt, um Alltagsfluchten in die virtuellen Realitäten des Internets und Mobbing über soziale Netzwerke. Ein Film über die Lebenswelt von Jugendlichen: spannend, radikal und einfallsreich umgesetzt.