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Es ist nicht immer leicht, grün zu sein, nicht mal im Kino. „Green Lantern“ mit Ryan Reynolds als Held ist eine Comic-Verfilmung, die vor allem mit unfreiwilliger Komik glänzt. Dabei spart der Film nicht an Effekten und Starbesetzung.
Neben den zahlreichen Marvel-Helden haben DC Comics bisher nur Batman auf der Leinwand positionieren können. Das soll mit dem farblich festgelegten Superhero „Green Lantern“ nun anders werden. Immerhin wurde für das kosmische Abenteuer mit dem Neuseeländer Martin Campbell ein versierter Regisseur verpflichtet, der mit zwei Bond-Filmen („GoldenEye“, „Casino Royale“) und „Zorro“-Abenteuern einige Action-Referenzen vorzuweisen hat. Vielleicht liegt es ja daran, dass Campbell Geschichten mit realen Menschen, die fest auf der Erde verwurzelt sind, besser erzählen kann. Sein Comic-Einstand fällt im Vergleich enttäuschend aus.
„Green Lantern“ ist aber auch ein schwieriges Terrain. Da ist zunächst einmal die umständliche Einleitung, die uns mit der Ausgangslage vertraut macht: Dass nämlich eine kosmische Elite-Streitmacht namens Green Lantern Corps das Universum in 3600 Sektoren aufgeteilt hat, um es vom Heimatplaneten Oa aus besser überwachen zu können. Die Farbe Grün führt man deshalb im Namen, weil Grün nach dem Gesetz des Comics die Farbe der Willenskraft ist, Gelb hingegen die schleimige Farbe der Furcht. Dementsprechend giftgrün ist denn auch das Trikot der wackeren Kämpfer, die selbstverständlich mit Superkräften ausgestattet sind, die es ihnen beispielsweise ermöglichen, jeden Gegenstand zu erschaffen, den man sich gerade vorstellt. Der Feind des Korps ist das Böse in Gestalt des abtrünnigen Parallax, ein Wesen, das nur aus einem gigantischem Kopf samt Tentakeln besteht und das offenbar in der Lage ist, ohne weitere Hilfsmittel quer durchs All zu reisen.
Kosmischer Quark wird bierernst vorgetragen
Dass es nicht leicht ist, grün zu sein, das hat schon der Frosch Kermit aus der Muppet-Show erkannt. Und auch der eigentlich undisziplinierte US-Pilot Hal Jordan (Hollywood-Beau Ryan Reynolds) muss das erfahren, als er von einem auf der Erde gestrandeten sterbenden Lantern die Insignien des Korps empfängt.
Aber auch Campbell und seine vier Drehbuchautoren erfahren eine Bruchlandung. Schon weil dieser ganze kosmische Quark bierernst vorgetragen wird, sind der unfreiwilligen Komik Tür und Tor geöffnet. Hinzu kommt eine bruchstückhafte Erzählweise, viel zu viele nur gering entwickelte Figuren und eine geradezu beklemmende visuelle Enge. Es gibt nichts zu entdecken für den Zuschauer wie einst beim „Krieg der Sterne“, hier bewegt man sich allein zwischen fertigen Sets und sehnt sich doch nach dem Dazwischen.
Bliebe noch nachzutragen, dass Peter Saarsgard als kranker Wissenschaftler Hector Hammond hier die mit Abstand interessanteste Figur ist, der nach Feindes-Kontakt zusehends zu einer Art Elefantenmensch deformiert. Diesem Hector gilt unser Mitgefühl. Dem Film weniger.