Essen/Mülheim. Die Veranstalter sind Mitten in den Public-Viewing-Planungen zur WM. Konkret ist es am Flughafen Essen/Mülheim: Dort werden Spiele gezeigt.
Keine vier Monate mehr, dann wird Deutschland wieder Schwarz-Rot-Gold tragen, und selbst Sport-Verweigerer werden ihr Leben plötzlich nach Spielplänen ausrichten. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) rückt näher und mit ihr die Frage: Wird es in Essen wieder Public Viewing geben? Der Wille ist bei den Veranstaltern da, doch es müssen noch wichtige Details geklärt werden.
Beispiel Kennedyplatz. Dieter Groppe, Geschäftsführer von Essen Marketing (EMG), bestätigt erste Gespräche mit den Behörden, gesteht aber auch, dass er noch auf Kooperationspartner hofft, „da gibt es zwei, drei Möglichkeiten“. Aus seiner Sicht geht es bei der Planung vor allem darum, die Auflagen und die Finanzierung zu erfüllen. Wenn der Zuschauerbereich vor einer großen Leinwand auf dem Kennedyplatz eingezäunt werden muss, „würde es kompliziert und teuer“.
Die Erfahrung habe gezeigt, dass der Erfolg des Public Viewings stark von der Attraktivität der Spiele und vom Abschneiden des deutschen Teams abhänge. Das heißt: Bei einer Begegnung wie Panama gegen Tunesien könnte es passieren, „dass wir mehr Sicherheitsleute als Zuschauer da haben“.
„Les Halles“ hatte es zur EM 2016 bis in die französischen Nachrichten geschafft
2006 ist auf dem Kennedyplatz die Heim-WM gezeigt worden, 2016 dann die Europameisterschaft in Frankreich. „Wir würden es gerne wiederholen, auch wenn man mit so etwas nicht reich werden kann. Aber es ist einfach schön“, sagt Groppe, der auf eine Zusammenarbeit mit der Gastronomie am Kennedyplatz hofft.
Im Kopf von Fußball-Liebhaber und Organisator Thomas Siepmann kreisen die Gedanken ebenfalls längst um ein Public Viewing. 2010 hatte der Essener das Rudelgucken in der Messe organisiert. 2016 erregte er mit seinem Konzept „Les Halles“ auf einem Gelände an der Ursulastraße in Rüttenscheid viel Aufsehen – und schaffte es bis in die Hauptnachrichten des französischen Fernsehens. „Wir werden wieder etwas machen“, sagt Siepmann. Das Motto soll dieses Mal etwas mit „russischer Seele“ zu tun haben. „Ich denke, man kann die Fans vor allem mit ungewöhnlichen Ideen für das gemeinsame Fußballgucken begeistern.“
Zurückhaltung bei der Messe Essen
Intensive Gespräche führe er derzeit, sagt Siepmann. Er weiß, dass einige Hürden aus dem Weg geräumt werden müssten. „Da gibt es das Wetterrisiko. Denn es ist auch im Juni und Juli nicht immer so schön wie beim Sommermärchen 2006. Und da gibt es die Erwartung der Menschen, etwas Besonderes präsentiert zu bekommen.“ Es reiche nicht, eine Leinwand aufzustellen und darauf zu vertrauen, dass die Zuschauer schon kommen. „Bei uns gibt es immer ein Motto, Dekorationen und einen Mix aus Wohnzimmer-, Biergarten- und Stadionatmosphäre.“
Bei der Messe Essen äußert man sich etwas zurückhaltender über Public-Viewing-Vorhaben. „Aktuell ist noch nichts geplant. Wir möchten in unserem Kalender noch die eine oder andere Option für Veranstaltungen offen halten“, sagt Sprecherin Daniela Mühlen.
Der Flughafen setzt auf Bewährtes
Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen am Flughafen Essen/Mülheim. Dort ergab eine Anfrage beim Veranstalter und Café-Betreiber Checkin: „Wir werden wieder Public Viewing machen.“
Und zwar so, wie es sich schon in den vergangenen Jahren bewährt habe. Das würde bedeuten: Im Hangar wird eine Großbildleinwand aufgebaut, die Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft werden auf jeden Fall gezeigt. Danach werde entschieden, wie es weitergeht. Beim Finale 2014 trafen sich etwa 1600 Fans am Flughafen zum Rudeljubel über den WM-Titel der Nationalmannschaft.
Hier könnte es in Essen zur WM 2018 Public-Viewing geben