Essen-Rüttenscheid. . „Les Halles du Futbol“ werden abgebaut, die Deko wird eingelagert. Der Veranstalter zieht positive Bilanz. Er kann sich an gleicher Stelle Kultur vorstellen.

Die Bilanz, die Thomas Siepmann zieht, hört sich gut an: Rund 25 000 Gäste haben während der Fußball-EM in den „Les Halles du Futbol“ mitgefiebert, die Deutschland-Spiele in der Finalrunde waren fast allesamt ausverkauft. Selbst beim Finale am vergangenen Sonntag kamen noch rund 800 Leute in die liebevoll dekorierte Fußball-Arena. Auch die französisch angehauchten Programmpunkte wie Konzerte und Filmabende fanden ihr Publikum.

Für Siepmann, den Veranstalter der „11 Freunde – Die Arena“ und Geschäftsführer einer Marketingagentur, zählt aber noch etwas anderes: „Für uns war das vor allen Dingen ein toller inhaltlicher Erfolg. WDR, ZDF und ein französischer Nachrichtensender sind vorbeigekommen und haben über die Les Halles berichtet.“ Seiner Ansicht nach sei es deutschlandweit das einzig funktionierende Public Viewing gewesen – eine Einschätzung, die sich allerdings schwer beweisen lässt. Und obwohl die Hallen mitten in einem Wohngebiet liegen, habe es während der gesamten Zeit lediglich drei Beschwerden der Nachbarn gegeben. Auch das zählt der Fußballbegeisterte zu den Erfolgen. Über Gewinne oder Verluste mag der Veranstalter dagegen nichts sagen. Aber darum sei es laut Siepmann auch nicht gegangen: „Kommerzielles Interesse hat für uns nie im Vordergrund gestanden. Unsere Motivation war es, ein Public Viewing zu veranstalten, wie wir es selbst am liebsten hatten.“

Nun heißt es aufräumen auf dem Gelände der ehemaligen Spedition Alfred Paas an der Ursulastraße. Die aufwendige Deko, die Kulissen, Tische und Bänke werden erstmal eingelagert. Wie es dann dort weitergeht, darüber ist sich Siepmann noch nicht sicher. „Gegebenenfalls wird es noch mal zu besonderen Anlässen ein neues Event geben.“ Vorstellbar sei eine kleine künstlerische oder kulturelle Veranstaltung. Mehr sei bei der arg begrenzten Parkplatzsituation und der Lage im Wohngebiet nicht möglich.

„Wir hatten tatsächlich über 100 Anfragen – von Techno-Party-Veranstaltern bis zu Privatleuten, die dort ihren runden Geburtstag feiern wollen. All denen mussten wir absagen.“ Für die Verwirklichung neuer Ideen hat Thomas Siepmann noch bis zur zweiten Jahreshälfte 2017 Zeit. Erst dann werden voraussichtlich die Bagger anrücken, um auf der begehrten Fläche der früheren Spedition an der Grenze zu Bredeney Platz für neuen Wohnraum zu schaffen.

Bleibt noch die Frage nach Publikumsliebling Zizou: Der gallische Hahn, der als Orakel diente (und beim Endspiel leider falsch lag), sucht samt Hennen Marie und Antoinette ein neues, artgerechtes Zuhause. „Wir haben schon eine Menge Bewerber und suchen den besten für ihn aus..“