Essener Public-Viewing-Betreiber: „EM war der totale Horror“

Essen. . Schlechtes Wetter sorgte für wenige Besucher beim Public Viewing am Seaside Beach und Kennedyplatz in Essen. „Les Halles du futbol“ waren ausverkauft.

So wenige Zuschauer wie nie am Seaside Beach, Verluste für Veranstalter
Zu viel Regen Schuld an den schlechten Besucherzahlen
Betreiber von „Les Halles du futbol“ sind sehr zufrieden

Sowohl das Public Viewing auf dem Kennedyplatz als auch das Rudelgucken am See blieben hinter den Erwartungen zurück: „Die Europameisterschaft war für uns der totale Horror“, sagt Holger Walterscheid, Inhaber des Seaside Beach am Baldeneysee. Insgesamt 750 Besucher kamen während der EM an den Strand – alle Spiele zusammengerechnet. Die schlechte Resonanz habe ihm einen vierstelligen Verlust eingebracht.

„Wir brauchen richtig geiles Wetter, damit es bei uns funktioniert“, erklärt Walterscheid. Aber das hat es so gar nicht gegeben. Zudem sei das Thema Public Viewing „ausgenudelt“. Es gäbe ein Überangebot an Lokationen, jede Kneipe habe mittlerweile einen Fernseher, auf der sie die Spiele überträgt. „2006 waren wir zusammen mit der Elf- Freunde-Arena die erfolgreichsten Veranstalter, da kamen hier 3000 Leute hin.“ Beim Halbfinale gegen Frankreich erreichte das Seaside Beach die Spitzenbesucherzahl mit rund 500 Fans.

Gutes Innenstadtkonzept, schlechtes Wetter

Auch den Veranstaltern des Public Viewings am Kennedyplatz hat das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir haben darunter gelitten“, sagt Alexander Bambrink, Geschäftsführer der „Celona“-Kette, die auch die Finca in Bergerhausen betreibt. Insgesamt sei die EM aber eine runde und vernünftige Veranstaltung gewesen. „Wenn es trocken war, hatten wir gute Stimmung.“ Beim Halbfinale waren knapp 4000 Fans auf dem Kennedyplatz, bei Regen kamen rund 1500. Selten habe es einen so schlechten Juni gegeben, das spüre er auch in seinen anderen Lokalen – unabhängig von der Europameisterschaft. An der Idee des Rudelguckens auf dem Kennedyplatz wolle er aber festhalten. „Wir haben ein gutes Innenstadtkonzept, an mir soll es nicht scheitern.“

Als einziger der Großveranstalter ziehen die Betreiber der „Les Halles du futbol“ in Rüttenscheid, die TAS Emotional Marketing GmbH, eine positive Bilanz. „Die gesamte Location ist gut angekommen“, sagt Martin Spicker von TAS. Die knapp 3000 Tickets seien bei den letzten drei Deutschlandspielen immer ausverkauft gewesen. „Das hat sich im Laufe des Turniers gesteigert.“ Den Gästen hätte vor allem die französische Aufmachung und die Liebe zum Detail gefallen. Die Betreiber von „Les Halles“ hatten auch die Partien ohne deutsche Beteiligung gezeigt. „Es war toll, als bei uns 90 polnische Fans voller Euphorie saßen“, erzählt Spicker. Für das Spiel am Sonntag drücke das Team nun Frankreich die Daumen, in ihrer kleinen „République francaise“.