Essen. Zum ersten Mal standen im Finale der RTL Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ nicht nur zwei, sondern sogar drei Kandidaten. Daniel, Meltem und Aneta kämpften um den Titel „Superstar 2014“. Doch statt Spannung, gab es bei DSDS viele Wiederholungen und am Ende eine klare Gewinnerin: Aneta Sablik.
Das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) Es hätte eine spannende Sendung werden können, doch leider zogen völlig unnötige Einspieler, Fragen und Jury-Kommentare den Finalabend dermaßen in die Länge und nahmen ihm die Kurzweiligkeit. Viel hatte damit die gesundete Moderatorin zu tun. In der vergangenen Woche hatte Daniel Hartwich mit spitzen Kommentaren gegen Jury, Kandidaten und das gesamte Show-Konzept begeistert – jetzt gab es wieder nettes Lächeln und „Ich bin auf eurer Seite“-Zureden von Nazan Eckes.
Na gut, ein einziges Mal traute sich auch Eckes bei DSDS 2014 ein bisschen Meinung zu machen. Aber nur, um die Sendung zu unterstützen und die Zuschauer zum Anrufen anzustacheln. Denn nicht anzurufen sei so sinnvoll, wie Kay One auf der Buchmesse. Das war's dann aber leider auch wieder mit Moderation mit Persönlichkeit.
Ceylan durfte seinen Finalsong nicht performen
Knapp drei Stunden lang suchte Deutschland den Superstar. Und das, woran sich die Zuschauer dabei orientieren sollten – die Lieder – nahmen den minimalsten Teil der Show ein. Daniel Ceylan, Meltem Acikgöz und Aneta Sablik traten an mit jeweils drei Songs im Gepäck. In der ersten Runde ging es darum, den Herzenssong zu präsentieren.
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Da durfte auch Daniel aus Meschede noch einmal ran. Er sang „I Won't Let You Down“ von James Morrison. Doch schon wenige Minuten später wählten ihn die Zuschauer aus der Sendung. Gut könnte das für seine Heimatstadt sein. Statt auf Superstar-Tour zu gehen, könnte Daniel nun seine Idee umsetzen und eine Karaokebar aufmachen, um etwas für das Leben in Meschede zu tun.
Meltem und Aneta durften dann noch ihren erfolgreichsten Song aus den Live-Shows und ihren Finalsong präsentieren. Hier horchten die aufmerksamen Zuschauer auf. Das Motto der Staffel war, wie Chef-Juror Dieter es meeehrfach propagierte „Alle Macht den Kandidaten“. Er wolle sich nicht nur nicht persönlich um den Siegersong kümmern. Nein, der sollte diesmal allein von den Kandidaten selbst entwickelt werden.
Verwunderung über nicht selbstgeschriebene Finalsongs
Gut, ein bisschen Hilfe hätte man den Kandidaten natürlich zugebilligt. Doch als dann Meltem und Aneta in ihren Einspielern im Tonstudio gezeigt wurden, sprachen sie nur davon, dass sie ich aus einer Auswahl für einen Song entschieden hatten. Beim Motto „Alle Macht den Kandidaten“ hatten sicher nicht weniger mit mehr Einsatz gerechnet als dem Wunsch, hier mal ein bisschen mehr Chöre und hier mal ein bisschen weniger Variation.
Schade, denn vor allem durch die persönliche Note, die eigene Persönlichkeit im Finalsong, hätte diese DSDS-Staffel gewonnen – und dieser Rückzieher enttäuschte viele Zuschauer, die sich beim Kurznachrichtendienst Twitter sofort Luft machten.
Aneta siegte deutlich vor Balladenqueen Meltem
Meltem zeigte sich, ganz ihrem Klischee entsprechend, als Balladenqueen mit dem Song „Explosion In My Heart“. Von Persönlichkeit war da tatsächlich nichts zu erkennen. Das Lied erinnerte an eine Mischung aus „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus, „When Love Takes Over“ von David Guetta und Kelly Rowland und Meltems zuvor präsentiertem „Skyscraper“ von Demi Lovato.
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Schon nach den ersten Tönen von Anetas Finalsong „The One“ war klar, was gefühlte Ewigkeiten später – nach „was war euer bester Moment“-Fragen, dem vierten Gesamt-Staffel-Rückblick, der zehnten Jury-Befragung und dem zwanzigsten Fan-Anruf-Aufruf – dann auch der Notar Dr. Jens Fleischhauer umständlich ankündigte („Es war knapp, aber eindeutig“) und Nazan Eckes bekanntgab: Deutschlands Superstar 2014 ist: Aneta. Der Party-Song machte Laune auf Sommer und Urlaub. Da hatte Meltems Ballade wenig Chancen. Produziert wurde „The One“ übrigens von dem Producer-Team B-Case (Kollegah, Farid Bang), Djorkaeff (Sido, Adel Tawil, Cassandra Steen) und Beatzarre (Ich + Ich, Ivy Quainoo).
Rosenberg gewinnt Zickenkrieg gegen Kay One
Einen kleinen aber schönen Sieg feierte aber eine ganz andere Frau an diesem Finalabend. Jurorin Marianne Rosenberg konterte auf eine – zugegeben harmlose Spitze von Kay One und brachte damit den vorlauten und meist unerträglichen Juror in Bedrängnis.
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Denn was kann schlimmer sein für einen harten Hund, als jemand, der ihn als lieben Jungen entlarvt? Rosenberg erklärte, Kay One sei hinter der Bühne der wohlerzogenste und liebste Mensch, den sie kenne. Das gehöre halt nur zu seinem Image. Tja, da musste Kay One natürlich schnell klarstellen, dass er doch ein „Arschloch“ sei. Aber diese Runde hatte er da bereits verloren.
Dass einige der zuvor ausgeschiedenen DSDS-Kandidaten das Rampenlicht vermissten und die Chance nutzen wollten, um noch einmal in die Kameras zu posen, war mehr als deutlich. Kurz nach der Verkündung stürmten die Top 33-Kandidaten auf die Bühne und hampelten neben Gewinnerin Aneta herum.
DSDSDie gab, wie auch beinahe jeder DSDS-Gewinner vor ihr, den völlig überforderten Superstar, der kurz nach dem Luftholen erneut den Siegersong abliefern muss. Gut, dass da dann aber Nazan Eckes und die Ausrangierten zur Stelle waren, um „Masse machend“ in die Kameras zu grinsen, denn Aneta verschwand nach dem Lied direkt von der Bühne ins Nirgendwo. Vermutlich wird sie aber schnell wieder auftauchen, denn so ein Superstar hat natürlich Verpflichtungen.