Köln/Berlin. Einmal im Jahr guckt die deutsche Fernsehbranche geschlossen auf Köln. Dort wird mit viel Tamtam unter Beteiligung aller großen Sender der Deutsche Fernsehpreis verliehen - in diesem Jahr am 4. Oktober zum 15. Mal. Der Ehrenpreis der Stifter steht schon fest und geht diesmal an Ottfried Fischer.
Nadja Uhl, Claudia Michelsen, Alice Dwyer, Julia Jäger oder doch Susanne Wolff? Matthias Brandt, Robert Atzorn, Jan Josef Liefers, Tom Schilling oder doch Lars Eidinger? Wer von ihnen schafft es, beim Deutschen Fernsehpreis an diesem Mittwoch (2. Oktober) mit dem Titel der Besten Schauspielerin oder des Besten Schauspielers nach Hause gehen zu dürfen? Die von Cindy aus Marzahn und Oliver Pocher moderierte Gala wird erst zwei Tage später im Fernsehen gezeigt, am 4. Oktober ab 22.15 Uhr bei Sat.1.
Die Branche klopft sich selbst auf die Schulter. Der von ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 ausgerichtete Fernsehpreis wird von einer neunköpfigen Jury in 16 Kategorien verliehen. Der Ehrenpreis der Stifter, das sind die Chefs der jeweiligen Sendeanstalten, geht in diesem Jahr an Schauspieler Ottfried Fischer (59), bekannt als "Der "Bulle von Tölz", "Pfarrer Braun" oder auch aus "Ottis Schlachthof".
Vielen Verbänden reichen die Kategorien nicht
Die Jury bestimmt die Preisträger am Mittwochnachmittag, dann werden die Trophäen, gläserne Obelisken, graviert. Die Namen bleiben bis zur Verleihung ab 19 Uhr geheime Verschlusssache.
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Der Branchenpreis war nicht immer unumstritten. Den vielen Verbänden mit Vertretern von Schauspielern und Produzenten reichten die Kategorien nicht. Die Deutsche Akademie für Fernsehen in Köln rief einen Gegenpreis aus, der einen Tag zuvor verliehen wird. Bei ihm sind auch Kategorien wie Kostümbild und Schnitt vertreten. Aber auch Schauspieler sind nominiert, zum Teil dieselben wie beim Fernsehpreis, zum Teil andere. Ob das alles Sinn ergibt, ist fraglich, aber doppelt hält besser.
Stefan Raab und viele andere kommen nicht
Weil aber die ganz große TV-Karawane einen Tag später nach Köln zur Gala mit großem Tamtam und vielen Ehrengästen ins Kölner Coloneum zieht, gilt der Deutsche Fernsehpreis als der wichtigere von beiden. 1300 Gäste werden erwartet. Die ganz großen Namen fehlen jedoch: Günther Jauch und Thomas Gottschalk stehen nicht auf der Gästeliste, auch Stefan Raab (obwohl er mit der Show "Absolute Mehrheit" in der Kategorie Beste Information antritt), Kai Pflaume, Jörg Pilawa, Barbara Schöneberger oder Til Schweiger sind darauf nicht zu finden.
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Dafür wird unter anderem Moderatorin Sylvie van der Vaart erwartet, die mit der spektakulären Trennung von ihrem Mann Raphael von sich reden machte. Mit wem mag sie wohl in Köln erscheinen? In neuer Begleitung? Oder alleine? Weiter auf der Gästeliste stehen unter anderem Mario Adorf, Diana Amft, Robert Atzorn, Marc Bator, Marie Bäumer, Guido Cantz, Herbert Knaup, Peter Kloeppel, Daniela Katzenberger, Marie-Luise Marjan, Frank Plasberg, Verona Pooth, Esther Schweins, Peter Weck, Stephanie Stumph und Aglaia Szyszkowitz.
Nachholbedarf habe der Serienbereich
Die Jury-Vorsitzende Christiane Ruff hatte bei der Präsentation der Nominierungen gesagt, dass im Bewertungszeitraum zwischen September 2012 und August 2013 die "visionäre Kraft" der Mehrteiler, die "politische Substanz" einiger Filme und viele "unfassbar gute Schauspieler" überzeugt hätten. Nachholbedarf habe jedoch der Serienbereich, da müsse mehr probiert werden. Das Gleiche gelte für die Comedy, auch Shows seien einige dabei gewesen, "die keine bleibenden Eindrucke" hinterlassen hätten.
Um die Trophäe buhlt auch der ARD-Zweiteiler "Der Turm" nach einem Roman von Uwe Tellkamp - Er darf gleich dreimal auf den Deutschen Fernsehpreis 2013 hoffen: Das historische Stück über das Dresdner Bürgertum der 80er Jahre wurde in den Kategorien Bester Mehrteiler, Bester Schauspieler (Jan Josef Liefers) sowie Beste Schauspielerin (Claudia Michelsen und Nadja Uhl) nominiert. Als Bester Mehrteiler sind aber auch noch "Das Adlon. Eine Familiensaga" (ZDF) und "Unsere Mütter, unsere Väter" (ZDF) im Rennen. (dpa)