München / Berlin. Als “Mitläufer im höchsten Sinne des Wortes“ beschreibt der Filmproduzent Artur Brauner den Schauspieler Heinrich George. Im Film “George“ werde George zu Unrecht glorifiziert, obwohl er mit dem Nazi-Regime kollaboriert habe. Der Film habe ihn verärgert, sagt Brauner.
Filmproduzent Artur Brauner (94) hat heftige Kritik an dem neuen Dokudrama "George" über Leben und Wirken des Schauspielers Heinrich George geübt. Der Film habe ihn "tief aufgewühlt" und nachhaltig verärgert, schreibt Brauner im Nachrichtenmagazin "Focus". George sei in der Nazi-Zeit nicht "wehrlos" gewesen. "Er war dem Regime zu Diensten, das den größten Massenmord aller Zeiten befohlen hat."
In dem Film, der diesen Montag (22.7.) auf Arte und Mittwoch in der ARD ausgestrahlt wird, spielt "Schimanski"-Darsteller Götz George (74) seinen berühmten Vater. Schauspielerisch sei das zwar "herausragend", doch Götz George glorifiziere seinen Vater darin. Er stelle ihn als großen Schauspieler dar, der "nicht viel zur Verbreitung der Nazi-Ideologie beigetragen" habe, schreibt Brauner. "Dabei weiß er genau, wer sein Vater war. Er war eine der Vorzeigefiguren der Nazis."
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Heinrich George (1893-1946, "Berlin - Alexanderplatz") habe sich "ganz bewusst mit dem schrecklichsten Regime aller Zeiten eingelassen", schreibt Brauner, der den Nazi-Terror überlebte, aber zahlreiche seiner jüdischen Angehörigen verlor. Heinrich George habe genau gewusst, was es bedeute, in einem Film wie dem Nazi-Propaganda-Werk "Jud Süß" mitzuwirken. "Er war ja intelligent genug." George sei ein "Mitläufer im höchsten Sinne des Wortes" gewesen.