Berlin. Das Kinderhandel-Drama “Operation Zucker“, das die ARD am Mittwochabend zeigt, wird um drei Minuten gekürzt. Die Freiwillige Selbstkontrolle Kino (FSK) hatten den Film erst ab 16 Jahren freigegeben, weil das hoffnungslose Ende junge Zuschauer überfordere. Nachts zeigt die ARD den Film ungekürzt.
Die ARD zeigt einen Problemfilm über Kinderhandel an diesem Mittwoch zur besten Sendezeit in einer um drei Minuten gekürzten Fassung, um dem Jugendschutz gerecht zu werden. Das Drama "Operation Zucker" mit Nadja Uhl läuft jetzt in zwei Fassungen.
Um 20.15 Uhr wird den Zuschauern ein deprimierender Schluss erspart, der jedoch nachts (0.20 Uhr) in einer zweiten Ausstrahlung zu sehen ist. Die Freiwillige Selbstkontrolle Kino (FSK) hatte den Fernsehfilm erst ab 16 Jahren freigegeben. Um der damit verbundenen gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen, zeige man zur Primetime "eine Fassung des Films mit markierter Auslassung im Schlussteil".
"Die knapp dreiminütige Auslassung in der 20.15-Uhr-Fassung betrifft die Entführung der zehnjährigen Fee am Ende des Films", teilte "das Erste" am Montag mit. Fee ist eines der Opfer von Kinderprostitution in dem Film. Eine Polizistin und eine Staatsanwältin wollen diesen missbrauchten Kindern zu Hilfe kommen.
FSK: "Hoffnungsloses Ende" überfordert Zwölfjährige
Nach Auffassung der FSK, die den Film im Zusammenhang einer geplanten DVD-Verwertung geprüft und damit die letztverbindliche Altersfreigabe vorgenommen habe, überfordert das hoffnungslose Ende in der Originalfassung Zuschauer mit zwölf oder 13 Jahren, wie die ARD mitteilte. Die FSK habe ihn deshalb erst ab 16 freigegeben. "Dies bedeutet, dass der Film in der Originalfassung nach den gesetzlichen Vorgaben nicht vor 22.00 Uhr gezeigt werden kann".
Die Filmemacher und Senderverantwortlichen respektieren nach ARD-Angaben die FSK-Entscheidung, wollen aber dennoch auch zur besten Sendezeit das Thema platzieren: "Die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderhandel und Kinderprostitution ist uns außerordentlich wichtig", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres laut Mitteilung. "Der Film ist auch in der leicht gekürzten Fassung äußerst wirkungsvoll und ein wichtiger Appell." (dpa)