Köln/Tulln. Nach seinem Malediven-Urlaub fand sich ein Pensionär aus Niederösterreich bei DSDS wieder - verspottet als “Monster aus der Tiefe“. RTL hatte den Ahnungslosen beim Baden gefilmt und später in einem Clip bloßgestellt. Laut einem Medienbericht verlangt der 69-Jährige nun Schmerzensgeld.

Dass die Kandidaten in der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" oft lächerlich gemacht werden, ist so umstritten wie bekannt. Nun hat die Häme der Jury um Dieter Bohlen einen Unbeteiligten getroffen - und der wehrt sich. Laut einem Bericht der österreichischen Zeitung "Kurier" klagt der Niederösterreicher Herbert P. (69) gegen RTL.

Der Pensionär wollte sich im November 2010 auf den Malediven erholen. Zum selben Zeitpunkt drehte RTL die "Recall"-Folgen für die achte Staffel der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Ahnungslos lief Herbert P. am Strand an der Jury vorbei, ging schwimmen - und fand sich später in einem Zusammenschnitt von RTL wieder.

RTL verspottet ahnungslosen Urlauber als "Monster aus der Tiefe"

In einem Pausenfüller-Clip wird der Urlauber als "Monster aus der Tiefe" bezeichnet. Die Zuschauer sehen Herbert P., wie er aus dem Wasser steigt - unterlegt mit Horror-Musik. "Grausam, gefährlich, gefräßig", kommentiert eine Off-Stimme, "jetzt geht es an Land." Auch die Jury verspottet den Urlauber, der sich unbeobachtet fühlt. "Wie 'ne Flasche Bier", lästert Dieter Bohlen, Co-Jurorin Fernanda Brandao ergänzt: "Der ist auch noch behaart, iiihh."

Zudem ist der Rentner in dem Fernsehausschnitt gut zu erkennen - RTL hat ihm nur einen schmalen schwarzen Balken vor die Augen montiert. So sprachen Bekannte, ehemalige Kollegen und Fremde den früheren Zahntechniker nach seinem Urlaub auf den Clip an. "Alle haben sich über mich lustig gemacht", sagte Herbert P. im Gespräch mit dem "Kurier".

Pensionär verklagt RTL auf 21.000 Euro Schmerzensgeld

Anfangs habe er das Haus nicht mehr verlassen wollen vor Scham. Noch heute - Monate nach der RTL-Ausstrahlung - riefen Leute ihm hinterher: "Ah, das Monster kommt." Herbert P. suchte psychologische Hilfe.

RTL wollte den Pensionär mit 9.000 Euro Entschädigung abspeisen. Nun klagt er weitere 21.000 Euro Schmerzensgeld ein. Laut "Kurier" attestiert ihm eine Gerichtspsychiaterin "ein krankheitswertiges psychiatrisches Störungsbild." (pko)