Essen/München. Für Harald Schmidt ist Schluss mit lustig. Sat.1 beendet die „Harald Schmidt Show“ am 3. Mai. Der Münchner Sender war mit den Quoten des Late-Night-Talkers unzufrieden.

Harald Schmidt war so gut in Form. Ob Ruhr-Soli oder Gottschalk – der 54-jährige Spottvater schonte niemanden. Der König der deutschen Late-Night hatte auf Anhieb vergessen lassen, dass er mit seinem Juniorpartner Oliver Pocher im Ersten meilenweit von seiner gewohnten Form gejuxt hatte, lustlos, ja ausgebrannt. Im Gegenteil: Das Feuilleton bejubelte den angriffslustigen Silberrücken.

Dennoch machte er seine Faxen allzu oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Beim werberelevanten Fernsehvolk unter 50 galt es bei Sat.1 als Erfolg, wenn Harald Schmidt den Senderschnitt von 10,6 Prozent streifte. Meist lag er am späten Donnerstagabend deutlich drunter.

Am Dienstag trafen sich Sat.1 und Harald Schmidts Manager Fred Kogel zum Krisengespräch. Es kam zu keiner Einigung. Zwar schwärmte Sat.1-Chef Joachim Kossack, Schmidt sei „Late-Night der Extraklasse“. Doch auch die Erhöhung der wöchentlichen Frequenz auf drei Ausgaben habe die Fangemeinde „leider nicht ausreichend erweitern können“. Kossack bedankte sich beim Entertainer und dessen Mannschaft immerhin mit warmen Worten.

Harald Schmidt sagt zu seinem Aus: "Schade"

Kogel hingegen grantelte. Er räumte ein, dass die Quoten „noch nicht“ gut gewesen seien. Aber: „Die Sendungen waren gut.“ Kogel legte nach: „Eine tägliche Late-Night-Show braucht entsprechende Rahmenbedingungen und vor allem Zeit. Wenn man darüber keine Einigung erzielen kann, hört man besser auf.“

Harald Schmidt gab sich zweisilbig. Ihm entfuhr: „Schade.“

Was Kogel und Schmidt ärgerte: Sie wähnten sich bei Sat.1 im Hinblick auf Sendeplätze auf der sicheren Seite, nachdem die ARD „Schmidt & Pocher“ nach Belieben hin- und hergeschoben hat. Allein, es kam anders: Schmidt musste sich ein ums andere Mal mit den Sendezeiten von Champions-League-Spielen bei Sat.1 herumärgern.

Harald Schmidts Sprüche

Die besten Sprüche aus der "Harald Schmidt Show" auf Sat.1 vom 3. April 2012

Die Benzinpreise sind so teuer: Super kostet 1,75. Der Sprit ist so teuer – man nennt Tankstellen schon „das Griechenland des kleinen Mannes“.

Es ist wirklich so teuer, zur Arbeit zu kommen, dass ich gesagt habe, im Mai ist Schluss.

Der Sprit ist so teuer, selbst für Thommy Gottschalk lohnt es sich, eine teure Wohnung direkt über seinem TV-Studio zu mieten – zumindest für die paar Wochen noch…

Benzin ist so teuer, man nennt es hier in Köln-Mülheim schon die „flüssige Wegfahrsperre“

Die Piratenpartei fordert: Gratis-Downloads von Benzin im Internet.

Bundesumweltminister Röttgen ist für Erhöhung der Pendlerpauschale – zumindest auf der Strecke Berlin-Düsseldorf.

Die Anfahrt mit dem Auto ist inzwischen das Teuerste am Straßenstrich.

Benzin ist so überteuert – gestern Abend kam im Restaurant ein Inder an meinen Tisch: „Wolle Kanister kaufen?“

Im Steuerstreit hat die Schweiz Haftbefehle für drei deutsche Steuerfahnder ausgestellt. „Haftbefehl gegen deutsche Steuerfahnder…“ Klingt ein bisschen wie ein feuchter Traum des letzten FDP-Wählers…

Es gibt Streit um Betreuungsgeld. Manche nennen das Betreuungsgeld auch "Herdprämie" – oder wie Wulffs sagen: Ehrensold

Viele Familien stört das Wort Herdprämie überhaupt nicht, weil sie nicht wissen, was das in ihrer Sprache bedeutet.

Horst Seehofer sagt sich: Es ist besser, die Mutter bleibt zuhause beim Baby, als dass sie in der BUNTE Interviews gibt über ihr Kind mit dem CSU-Chef.

Wenn das Betreuungsgeld dafür sorgt, dass ich im Laptop-Café nicht mehr zusehen muss, wie junge Mütter ihren Still-BH öffnen, bin ich auch dafür.

Die besten Sprüche aus der "Harald Schmidt Show" auf Sat.1 vom 27. März 2012

In der Türkei gibt es einen TV-Spot für Shampoo mit Adolf Hitler. Was kommt als Nächstes? Werbung für orthopädische Schuhe mit Goebbels?

Die Zielgruppe ist begeistert. Um das Führer-Shampoo auch benutzen zu können, lassen sich viele jetzt extra wieder Haare wachsen.

Die Hitler-Shampoo-Werbung richtet sich an Männer zwischen 33 und 45.

Das Hitler-Shampoo – nur echt mit der 1000-Jahre-Formel gegen Schuppen.

Wer wüsste es besser als Hitler: Auf braunem Sakko sehen Schuppen ganz schön blöd aus.

Schlimm, aber es gibt keine Hitler-Erben, die gegen so was klagen.

Letzten Sonntag war Saar-Wahl. Das Saarland schon das dritte Land, in dem die Piraten sich etabliert haben, nach Berlin und Somalia.

7,4 % für die Piraten – zur Feier des Tages gibt es die ganze Woche lang alle Musik und Filme im Netz gratis.

85 % der Piraten-Wähler sagen: Inhalte sind mir egal. 98,8 % der Wähler sagen: Mir ist die FDP egal.

Nur noch 1,2 % FDP – man spricht schon von der Schlecker-Partei.

Bei der Briefwahl waren die Umschläge der FDP schon schwarz umrandet

1,2% – oder wie mein Freund Thommy Gottschalk sagt: Willkommen in der Todeszone.

Nach der Wahl wurden in Saarbrücken beim Italiener schon Liberale gesehen, die durch die Kneipen gingen und jeden fragten: “Wolle Rösler kaufe?”

Bei der CDU hat man Angst vor Panikreaktionen der FDP. Jedes Mal, wenn Rösler das Kanzleramt besucht, muss er vorher durch den Metalldetektor.

Die CDU-Kandidatin heißt Annegret Kramp-Karrenbauer – das sind mehr Buchstaben als das Saarland Einwohner hat.

Heiko Maas ist der ewige Zweite und will trotzdem nicht aufhören – der Ballack von der Saar.

Herzlichen Glückwunsch an Uli Wickert: Er ist Vater von Zwillingen geworden.

Ich glaube, eines wird Wickert die nächsten Monate nicht mehr haben: eine geruhsame Nacht.

Jean Pütz, Fritz Wepper, Uli Wickert… Die Boulevardpresse wartet noch auf den Anruf von Joachim Gauck.

Die besten Sprüche aus der "Harald Schmidt Show" auf Sat.1 vom 22. März 2012

Gestern Gladbach gegen Bayern. Was für ein sensationelles Spiel! Bester Spieler der Bayern gestern? Natürlich Dante.

Das ist der neue Bayern-Fangesang: "Dante, für den verschoss'nen Elfer, Dante, mir ham dich jetzt schon lieb!"

Dante hat noch Glück gehabt, dass nach dem Spiel nicht Kevin Großkreutz auf ihn zuschoss.


Es gibt weiter Diskussionen um den Solidarpakt. Manche sagen, die östlichen Bundesländer wären ein Fass ohne Boden, andere sagen: Da gibt es nicht mal ein Fass.

Ich warte auf die Wahlkampfrede unserer Power-Landesfrau Hannelore Kraft auf dem Marktplatz in Bottrop: "Völker der Welt! Schaut auf diese Stadt!"

Das Ruhrgebiet ist mittlerweile so heruntergekommen – in Duisburg wirkt jetzt eigentlich schon Schimanski ganz adrett.

Kurt Beck will sich aus der Politik zurückziehen. Kurt Beck kennen Sie noch, oder? Der Philipp Rösler der SPD.

Beck war 17 Jahre Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz. Man hat schon überlegt, das Bundesland in Rheinland-Beck umzubenennen.

Ich finde es gut, dass ein so erfolgreicher und beliebter Politiker wie Kurt Beck seinen Abgang selber inszeniert und dass man ihn nicht irgendwann zerzaust aus dem Abflussrohr zieht.

Die größte Gefahr sind mittlerweile Senioren am Steuer. Senioren im Straßenverkehr sind inzwischen eine solche Gefahr – ich bin um jeden Rentner froh, der am Vorabend in einem ARD-Studio sitzt.

Lieber ein deutscher Rentner am Steuer als ein Italiener am Steuerrad.

Der einzige Bereich, wo Senioren weniger Unfälle verursachen als junge Fahrer, sind Heimfahrten von der Disco. Die Radaranlagen werden jetzt so umgerüstet, dass auch Wagen geblitzt werden können, die auf der Autobahn langsamer fahren als 40.

Wer denkt, Senioren wären nur im Straßenverkehr gefährlich, der hat noch nie im Supermarkt von hinten einen Rollator in die Hacken gekriegt.

Ich habe es erlebt, dass ein Opa im Parkhaus eine Säule gerammt hat und gesagt hat: „Mutti, guck' mal, ob einer geklopft hat.“

Viele Senioren sagen sich: Wozu soll ich die Ente füttern, wenn ich sie auch kaputt fahren kann?

Die besten Sprüche aus der "Harald Schmidt Show" auf Sat.1 vom 21. März 2012

Das Ruhrgebiet ist so pleite, teilweise gibt es schon Tipps aus Griechenland.

Ruhrsoli - ich dachte erst, das wäre der letzte Spieler, den Magath noch für Schalke gekauft hat.

Die Politik diskutiert: Wie kann man den wirtschaftlichen Niedergang des Ruhrgebiets stoppen? Heute Mittag hat der erste Landespolitiker gesagt: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

Viele Ostdeutsche machen Urlaub im Ruhrgebiet, um ihren Kindern mal zu zeigen: „Guggt mol, so schlimm hot´s früher bei uns ooch ousgesehn“.

Das Motto in der Show heute: Lachen bis die Ärzte kommen!

Herzlichen Glückwunsch zum 85. Geburtstag, Hans-Dietrich Genscher! Morgen feiern wir dann den 85. Geburtstag seines gelben Pullunders.

85 Jahre Hans-Dietrich Genscher. Das muss doch ein irres Gefühl sein, wenn man die eigene Partei überlebt.

Laut einer US-Studie kann Sport bei Frauen einen Orgasmus auslösen. Ich finde, dafür hätte man keine teure Umfrage machen müssen, das weiß jeder österreichische Skilehrer.

Orgasmus beim Sport? Den hatten gestern in der 120. Minute auch viele Fans von Borussia Dortmund.

Sogar beim Joggen können Frauen einen Orgasmus bekommen – zumindest wenn sie im selben Park joggen wie Dominique Strauss-Kahn.

Rumänische Gewichtheberinnen bekommen beim Sport teilweise eine Erektion.

Es soll in Zukunft Gütesiegel für Bordelle geben: den sogenannten 'Umwelt-Schwengel'.

Gütesiegel für Bordelle: Vielen Zuhältern gehen diese Pläne gegen den Strich.

Ganz vorbildlich wieder mal: Schweden. Dort testet der König die Bordelle persönlich.

Bei RTL ist eine neue Sendung geplant: Rach, der Pufftester.

1/66