München. „Gottschalk Live“ kommt nicht richtig in die Gänge und erreicht nur dürftige Einschaltquoten. Nun überlegt die ARD, die Sendung abzusetzen. Das löst heftige Kritik vom verantwortlichen Redakteur des Vorabend-Talks aus.

Die Debatte über eine mögliche Absetzung von „Gottschalk Live“ sorgt bei der Redaktion der ARD-Sendung für Aufregung.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) hatte ARD-Programmdirektor Volker Herres in einem Brief an die ARD-Vorsitzende Monika Piel vorgeschlagen, in der Intendantenkonferenz am Montag, 19. März, zu überlegen, ob man die Sendung nicht einstellt. Denn die Quoten-Vorgaben - zehn Prozent Marktanteil bis 20. April - würden nicht erreicht.

Monika Piel, die Gottschalk zur ARD geholt hatte, lehnte es dem Bericht zufolge ab, das Thema aufzunehmen. Zur Begründung hieß es, Gottschalk solle in Ruhe das neue Konzept umsetzen können.

„Es muss jetzt rasch ein starker Trend nach oben gehen“

Der ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte nach Angaben der „Bild“-Zeitung, er habe Gottschalk in einem Gespräch daran erinnert, dass „jetzt rasch ein starker Trend nach oben gehen muss“. Ansonsten tue sich die ARD bei einer Entscheidung über die Fortsetzung der Sendung schwer.

Gottschalk sagte der "Bild"-Zeitung, Herres habe ihm nochmals versichert, dass er hinter der Sendung stehe, "wenn sich bis Ende April die inhaltliche Qualität verbessert und es bei den Quoten wieder einen Aufwärtstrend gibt."

Zuschauerschaft hat sich diese Woche nicht erhöht

In dieser Woche hat sich die Zuschauerschaft von "Gottschalk Live" nicht erhöht. Am Donnerstag waren es 4,2 Prozent Marktanteil und 1,06 Millionen an den Bildschirmen. Der verantwortliche Redakteur Wiese sagte dem "Münchner Merkur", die Zuschauerzahlen der vergangenen Tage stimmten ihn optimistisch. Er räumte aber ein, "dass wir bis zum 20. April sicher nicht zehn Prozent im Durchschnitt erreichen werden". Das sei jedoch der ARD auch mit ihren vorabendlichen Krimis nicht gelungen. "Trotzdem denkt keiner darüber nach, sie aus dem Programm zu nehmen."

Zum Beginn der Sommerpause droht die Absetzung

Der verantwortliche Redakteur Carsten Wiese sagte dem „Münchner Merkur“, es mache ihn „traurig und wütend“, wie manche in der ARD mit Thomas Gottschalk umgingen. Der Vorabend-Talk sei schließlich nicht einmal acht Wochen auf Sendung.

Der Sender kann die Show zum Beginn der Sommerpause im Juni einstellen, wenn sie nicht bis zum 20. April auf einen durchschnittlichen Marktanteil von zehn Prozent kommt. (dapd/ap)