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In diesen Stunden droht die Kernschmelze in Japan und damit ein GAU, der größte anzunehmende Unfall für Atomkraftwerke. Trotzdem: Wok-WM auf ProSieben und DSDS auf RTL zur besten Sendezeit am Samstagabend garantieren halt hohe Einschaltquoten. Die ARD hat dagegen auf die Ausstrahlung des Musikantenstadls verzichtet.
ARD sagt Musikantenstadl ab
Angesichts der dramatischen Entwicklung in Japan halte er die Programmänderung für zwingend, sagte BR-Intendant Ulrich Wilhelm. In Deutschland herrsche große Betroffenheit aufgrund des Erdbebens in Japan und seiner unabsehbaren Folgen, fügte er hinzu. „Musikantenstadl“-Moderator Andy Borg sagte: „An einem solchen Tag wäre es mir nicht möglich, in ausgelassener Stimmung mit den Stadl-Fans unser Jubiläum zu feiern.“
„Wenig nachdenken und einfach nur siegen!“ Die Aussage von Sänger und Moderator Alex Wesselsky im Vierer-Wok trifft das Konzept der ProSieben-Sendung zur Wok-WM. Denn bei Stefan Raabs Erfindung - mit dem Haushaltsgerät die Rodelbahn runter - geht es in erster Linie um Werbung. Dann um Sieg und Niederlage. Zuletzt darum, die verstaubte Medienpräsenz von D-Prominenz aufzuwirbeln. Alle traf man sie wieder an: Ehemalige Big Brother-Container-Bewohner Alida und Jürgen, Dschungelcamp-Opfer Sarah Knappik und ihren Erzfeind Jay Khan, No Angels Frauen-Power Lucy Diakovska und Kollegin Sandy Mölling.
Nicht einmal Zickenkrieg liefert Pro sieben
Den Sieg im Vierer-Wok fuhr wie zu erwarten das Babybel-Team ein mit Sandra Kiriasis, Tatjana Hüfner, Manuel Machata und Christoph Langen. Frei von Werbung und auf Platz zwei das Kung Fu Panda-Team um den dauerpräsenten Joey Kelly, der allerdings nur Einer-Wok fuhr. Ergebnis für Platz eins: Die Skechers mit Karl Angerer, Sarah Knappik, Alida Kurras und Alexander Hold liefen den restlichen Mannschaften davon. Mehr Promis und Plätze konnte und wollte man sich nicht merken.
Denn noch nicht einmal einen routiniertemäßigen Zickenkrieg lieferte Pro sieben, geschweige denn gegenseitige Diffamierungen der Dschungelcamp-Feinde oder Langzeitkonkurrenten Raab und Kelly. Es gab keine gestürzten Fahrer, keine bissigen Kampfparolen. Eine Kuschel-WM. Am liebsten kuschelten die Kandidaten mit Moderatorin und Allzeit-Actionluder Sonya Kraus am Zieleinlauf. Moderator Christian Clericis Schlachtruf: „Wir Ösis schlachten uns nicht gegenseitig!“
Zwei Dinge muss man der Sendung ja lassen: Es gibt sie bereits seit neun Jahren. Und Moderator Matthias Opdenhövel, kurz „Opdi“, versüßte den Wortanteil der Sendung mit seinen süffisant-sarkastischen Bemerkungen.
Hackl Schosch rutschte schneller in die Tiefe als Guttenberg
Auch sehr schön: Lucy von den No Angels schaffte es im Einzel-Wok auf das Treppchen. Damit ließ sie die beiden verbissenen Wettbewerber Stefan Raab (Platz 4) und Joey Kelly (Platz 5) hinter sich. Vor ihr waren nur noch Gewinner und Rodel-Vollprofi Georg Hackl alias Hackl Schorsch und Rodler Felix Loch.
CSU-Mitglied und Titelverteidiger Hackl rutschte also noch schneller in die Tiefe als sein Parteikollege zu Guttenberg, wie Sonya Kraus, Co-Moderatorin am Zieleinlauf, scharfinnig bemerkte. Er wurde Wok-Weltmeister und freute sich mit Lucy über deren dritten Platz. „Mit Lucy hat eine sympathische Quotenfrau gesiegt“, das Statement. Wobei sich nebenbei die Frage stellt, warum es sich bei dem Innsbucker Spektakel um eine Weltmeisterschaft handeln soll – lag es an Quotenausländer Bruno Banani (der Mann heißt angeblich wirklich so) aus Tonga – unter den ansonsten fast ausschließlich deutschen oder österreichischen Teilnehmern - dass ein internationales Flair aufkam?
Nächstes Jahr findet die zehnte Wok WM-statt, ein Jubiläum. (mit dapd)