Essen. Ihre bissigen Kommentare zu den Kandidaten im RTL-Dschungelcamp machen “Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ zu dem, was es für viele Zuschauern ist: das perfekte Programm zum Fremdschämen und Feixen. DerWesten hat die besten Sprüche der Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach gesammelt.
Was wäre das Dschungelcamp nur ohne sie! Die konfliktreiche Familienkiste von Kandidat Rocco Stark wäre doch nur halb so unterhaltsam, würden sich Sonja Zietlow und Dirk Bach nicht immer so schöne Namen für seine Halbbrüder Jimi Blue und Wilson Gonzales Ochsenknecht ausdenken. Kostprobe gefällig? Bavaria Blue und Speedy Gonzales Ochsenknecht klingen doch nun wirklich nicht dämlicher als die richtigen Namen.
Martin Kesici wäre ohne die Dschungelcamp-Moderatoren niemals zum "Vier-Finger-Faultier" geworden. Ramona Leiß niemals zur "Rambona". Und Micaela Schäfers Vorliebe für äußerst spärliche Bekleidung - die wäre längst nur noch langweilig, würden Bach und Zietlow nicht so wunderbar darüber herziehen.
Auch die Wulff-Affäre ist Thema beim Dschungelcamp
Selbst aktuelle politische Themen lassen sich mit dem durch und durch Banalen des Dschungelcamps verknüpfen. "Elf Prominente sind wieder dem Ruf der Wildnis gefolgt... nee, halt... Muss anders heißen: Elf Prominente pfeifen auf ihren Ruf – und sind der Einladung von RTL gefolgt", sagt Dirk Bach zur Begrüßung in der Auftakt-Sendung. "Nee... muss noch anders heißen", korrigiert ihn Sonja Zietlow: "Elf Prominente lassen sich von einem befreundeten Unternehmen zwei Wochen Urlaub spendieren. Und das ist, wie wir wissen, der erste Schritt zum höchsten Amt im Staate." Die Wulff-Affäre lässt grüßen.
Nicht immer muss aber die große Politik beim Dschungelcamp für den Witz herhalten. Oft sind es auch die kleinen Spitzen über die Eigenheiten der Kandidaten, die sich im Laufe einer Staffel zum Running Gag für Eingeweihte entwickeln. Nicht umsonst ging Sarah Knappik im vergangenen Jahr als selbsternannte "Sarah K. - Superstar" ins Camp und kam als "Sarah Dingens" wieder heraus. Und Daniel Lopes, der DSDS-Siebte der ersten Stunde, wurde in der diesjährigen Staffel blitzschnell zur Camp-Diva "D-Lo".
Bewährtes Autoren-Duo hinter Bach und Zietlow
Hinter dem bewährten Moderatoren-Duo Zietlow/Bach steht ein ebenso bewährtes Autoren-Team. Die meisten Gags bei "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" stammen aus der Feder von Zietlows Ehemann Jens Oliver Haas und Micky Beisenherz aus Castrop-Rauxel. Sie sezieren das Verhalten der Urwald-Camper, kommentieren es bissig - und nehmen weder die Kandidaten noch die Sendung selbst zu ernst.
Mitleid mit den Kandidaten? Habe er nicht, sagte Micky Beisenherz vor wenigen Tagen im Interview. "Warum das denn? Die kriegen alle viel Geld und noch mehr Aufmerksamkeit und davon hatten sie zuletzt ja weiß Gott nicht viel." (shu)
Die Dschungelcamp-Gags 2012
Lesen Sie hier die besten Sprüche aus dem Dschungelcamp 2012
Zietlow: Unser kleines „Promi-Sit In“ entwickelt sich langsam zu so was wie... ja, einer Stehparty beim Chef. Alle überlegen: Wie lange muß ich bleiben, damit es meiner Karriere nicht schadet.
Bach: Keiner will bleiben – aber es will auch keiner der erste sein, der geht. Zumindest nicht ohne eine knackige Ausrede. Was hatten wir denn in fünf Staffeln schon für überzeugende Begründungen. Rekordhalter: Dustin Semmelrogge nach gefühlten 2 Stunden 4 Minuten mit: „Ich halt’s einfach nicht mehr aus“.
Bach: Sarah Dingens ging auch vorzeitig die Luft aus. Oder, wie der Aboriginie sagt: „Sieh Ähr wos äwee“.
Zietlow: Und unvergessen Giulia Siegel mit ihrem praktisch komplett pulverisierten Rückgrat. Es hat hinterher auch fast sechs Stunden gedauert, bevor sie wieder in High Heels aus dem Auto steigen konnte.
Von Anfang an fühlte sich Micaela pudelwohl im Dschungel-Nudistencamp. Das einzige Problem: Es ist gar kein Nudistencamp.
Zietlow: Daniel Lopes... unsere Diva. La Lopes... oder schlicht: DäiLo!
Bach: Im Team nennt man ihn schon „den jungen Peter Bond“.
Zum Chauvinismus des Vincent Raven:
Bach: Aha! Frauen in Führungspositonen, geht gar nicht. Und das müssen wir uns von einem Schweizer sagen lassen... da hat der letzte Kanton das Frauenwahlrecht erst 1990 eingeführt.
Zietlow: Kurz nachrechnen... das war zehn Jahre nach dem Irak... Respekt
Bach: Aber tolle Ansprache von Jazzy. „I say it with love... Ich liebe euch doch alle“... ausgerechnete ein Zitat von Erich Mielke.
Zietlow: Uhhh... bisschen weit her geholt, der Vergleich, oder?
Bach: Hast Recht... der Mann hatte immerhin eine 30-jährige Karriere.
Zietlow: Eben! Also kann man ihn eher mit Ramona Leiß vergleichen... die ist immerhin schon seit 28 Jahren auf dem Schirm.
Bach: „Ramona... Wechseljahre einer Kaiserin“. Schöner Film. Oder sind es am End gar nicht die Wechseljahre? Ist es vielleicht einfach nur simple DiktaTorschluß-Panik?
Zietlow: Ja, medizinisch eine sehr interessante Staffel. Auch Micaela leidet ja immer noch an dieser fiesen Model-Krankheit: schlimme Bekleidungs-Bulimie... sie kann nach wie vor keine Textilien bei sich behalten.
Bach: Micaela Schäfer... oder wie Harald Schmidt sie so treffend genannt hat: The Australian Open!
Zietlow: Normalerweise benutzen wir ja keine Gags von Kollegen. Aber den hat Harald ja nur Privat gemacht. Also... in seiner Show.
Zu Ramona Leiß' Auszug (und ihre Weigerung, vorher Zigaretten zu teilen):
Bach: Ramona - eine starke Frau! Sie hat übrigens direkt am Ende der Brücke mit dem Rauchen aufgehört und die fünf Kippen zerbrochen und weg geschmissen.
Zietlow: Und hinter ihr ging natürlich die Welt unter. Ist ja auch klar... zuerst ist großer Jubel, dann kommt die Ernüchterung.
Bach: Als Gadaffi weg war, haben sie in Libyen auch gedacht: Hey, jetzt geht’s los – morgen kommt die TUI, übermorgen haben wir hier ein Disney Land.
Bach: Ramona geht als neuer, als gestärkter Mensch aus dem Dschungel. Schade nur um die acht gebrochenen Charaktere, die sie hinterlässt.
Zietlow: Und das, obwohl sie das schlechteste Bett bekommen hat. Pssst: Jetzt können wir es ja verraten: Wir sind noch viel mieser... wir haben allen das schlechteste Bett gegeben!
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