Essen. So viel geholfen hat Günther Jauch bei “Wer wird Millionär“ selten - und ebenso selten ist er auf so viel Beratungsresistenz gestoßen wie bei Martina Buchmeier Gallegos. Die 19-Jährige aus Nottuln brauchte schon bei der 1000-Euro-Frage den ersten Joker - und trieb Jauch in den Wahnsinn.
Es ist die 997. "Wer wird Millionär"-Sendung für Günther Jauch gewesen - und eine besonders harte. Der Grund hat einen Namen: Kandidatin Martina Buchmeier Gallegos. Bei der Qualifizierungsfrage glänzt die 19-jährige Abiturientin aus Nottuln noch durch extrem schnelle 2,82 Sekunden. Das ist es dann aber auch gewesen. Anschließend tut sich die Schülerin in erster Linie durch Unwissen, Auf-dem-Schlauch-Stehen und außergewöhnliche Beratungsresistenz hervor.
Die 100-Euro-Frage: "Streicht man den Nassbereich in dezentem Grün, dann hat das ... ? - A: Tisch Tennnis, B: Vol Leeball, C: Feld Hokkey oder D: Bad Mintton", liest Jauch vor. Und die Gymnasiastin kapiert gleich gar nicht, was mit "Nassbereich" gemeint sein soll. Erste Hilfestellungen von Jauch quittiert die Schülerin mit einem "Hä?!" - und erst als der Moderator die Kandidatin die Frage selbst laut vorlesen lässt, fällt bei ihr der Groschen.
Beschwerde über "doofe Fragen"
Nächste Wer-wird-Millionär-Hürde: 300 Euro. "Welches Verb ist seit 2004 im Rechtschreibduden zu finden?" Die vier Möglichkeiten - abfrühstücken, abmittagessen, abkaffeetrinken und ababendbroten - hat Martina Buchmeier Gallegos allesamt noch nie gehört. Sie tendiert zur richtigen Antwort A, kann dafür auf Nachfrage aber keine Begründung liefern und beschwert sich erst mal: "Mann, das sind echt doofe Fragen jetzt!" Und Günther Jauch ahnt schon: "Das könnte ein schwieriger Abend für uns werden."
Er hilft trotzdem weiter, gibt ihr Hilfestellung und lässt sie einen Satz mit "abfrühstücken" vervollständen. Fragt: "Also nehmen wir's?" Die durchaus patzige Antwort der Kandidatin: "Ja, Mann!" Jauch stichelt noch mal: Ob sie wisse, dass die Fragen immer schwieriger werden? "Joa", sagt die Kandidatin.
Günther Jauch will einen Duden verschenken
Der Krampf geht auch bei der 500-Euro-Frage weiter. Gesucht ist ein Verkehrszeichen. "Meer mit Schweinchen", "Feuer mit Salamander", "Weinberg mit Schnecke" und "Schild mit Kröte" stehen zur Auswahl. Wieder freundliches Schieben in Richtung der richtigen Antwort von Jauch, wieder eine Frage ohne Joker geschafft. Wie weit sie im normalen Leben mit 500 Euro komme, will der Moderator wissen. "Ich wohn ja noch bei Eltern", antwortet Buchmeier Gallegos - und fängt sich eine Korrektur des Moderators ein. "Bei den Eltern. Oder bei meinen Eltern", sagt Jauch und verspricht: "Egal wie viel Sie heute gewinnen, wir schenken Ihnen einen Duden dazu."
Den hat die 19-Jährige offenbar auch bitter nötig, alternativ etwas Sprachgefühl und Abstraktionsvermögen. Denn mit der Frage für 1000 Euro ist die Schülerin gleich vollkommen überfordert, merkt das aber nicht. "Was sollte auf Güterbahnhöfen oder Flughäfen möglichst reibungslos vonstatten gehen?", ist die Frage - Paket, Porto, Brief und Umschlag die möglichen Antworten. "Ich nehm' Porto", sagt die Schülerin - und seufzt auf Jauchs Nachfrage ("Wie stellen Sie sich das vor?") entnervt. Porto habe schließlich irgendwas mit Versand zu tun... und es gehe doch um einen Vorgang... Briefe seien doch kein Vorgang.
Freitag wieder bei "Wer wird Millionär" dabei
"Ist das peinlich", stellt die Kandidatin selbst fest. In der Tat. Noch mal will sie sich auf "Porto" festlegen, Jauch wettet mit 100 Euro dagegen, Buchmeier Gallego will mit ihren bisher erspielten 500 Euro dagegenhalten. "Porto ist Quatsch!", sagt Jauch. Mehr Hilfe geht nicht. Als die 19-Jährige sich nach mehrfacher Aufforderung endlich dazu entschließt, den Telefonjoker zu nehmen, applaudiert Jauch erleichtert. Erst mit Opa Buchmeiers Hilfe schafft die Gymnasiastin die 1000-Euro-Hürde.
"Ich bin erschöpft", sagt der Moderator. Bis Freitag kann er sich erholen. Dann steht die 998. Folge "Wer wird Millionär" an. Und Martina Buchmeier Gallegos darf weiterraten.