Recklinghausen.
Ranula, Ranula . . . was ist jetzt noch gleich eine Ranula? Mann muss ja nicht alles wissen, aber Sissis Kamarianakis hätte einen Geistesblitz schon gut gebrauchen können, dort, im Kandidatensessel von Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“. Aber wer will sich beklagen, wenn er mit 64 000 Euro nach Hause geht.
Der 34-jährige Bau- und Wirtschaftsingenieur aus Recklinghausen jedenfalls nicht. Immerhin kann er sich jetzt gleich zwei Lebensträume erfüllen: eine Reise durch Kanada dann noch und einen Fallschirmsprung über dem Amazonas. „Ich bin ein absoluter Naturfreund“, verrät der junge Doktorand der Ruhr-Universität Bochum und strahlt als endlich klar ist, dass den Ausflügen in die Wildnis zumindest finanziell nichts mehr im Wege steht.
Unterstützt von Freundin Eva, die auf den Publikumsrängen mitfiebert, hangelt sich der junge Mann geschmeidig durch die ersten Stufen. Einzig die 200-Euro-Frage droht Ungemach zu bereiten: Was ist als besonders schwerfällig bekannt? Ist es die Fettliese oder doch die Transuse? Jauch rät zum Migrationsjoker, kann sich auch einen Seitenhieb auf die aktuelle Lage Griechenlands nicht verkneifen, doch Kamarianakis bleibt ganz gelassen – und die Transuse wird eingeloggt.
Danach läuft alles wie geschmiert. Der Recklinghäuser kennt sich aus: Mit Autos, mit Zitaten von Walter Ulbricht, Körpergröße und Einkommen des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, und den Nummer-Eins-Hit von Nicole Kidman und Robbie Williams kann er sogar vorsingen. Hilfe gibt's für Fragen nach Kfz-Kennzeichen und dem Nachnamen des Piratenpolitikers Sebastian Nerz. Erst die Ranula für 120 000 Euro stoppt Kamarianakis: „Ich höre auf, es hat mir Spaß gemacht.“
Der Frosch im Hals wäre es übrigens gewesen. Hätten Sie es gewusst?