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Am Montag gewann sie bei „Wer wird Millionär?“ 32 000 Euro, einen Tag später ist sie ihren Arbeitsplatz los. Die Sekretärin Friedhild Miller aus Sindelfingen wurde Medienberichten zufolge per SMS gefeuert. „Du hast ja Geld grad nicht so nötig“ soll ihr Chef geschrieben haben.

Strahlend verabschiedet sich Friedhild Miller vor den Fernsehkameras von Günther Jauch. Die 42-Jährige hat gerade 32 000 Euro gewonnen - für die Sekretärin, die in einem 400-Euro-Job arbeitet, ist das sehr viel Geld. Doch die Freude währt nur kurz.

„Die Arbeit hat mir so gut getan“

Nach Berichten der Bild-Zeitung soll ihr Chef, Salvador S., der eine Auto-Spedition leitet, sie am nächsten Morgen per SMS gekündigt haben. „Nein, sorry, die nati (eine Kollegin, d. Red.) wird da sein. und du hast ja Geld grad nicht so nötig. und ich hab keins zum verschenken.“antwortete er auf Millers Frage, wann sie wieder arbeiten solle.

Die Jauch-Kandidatin war geschockt. Zu Bild sagte sie: „Es war mein erster Job seit meiner Zeit bei Daimler, weil ich jahrelang meine kleine, jetzt sechsjährige Tochter betreut hatte. Ich hab dort seit August zweimal die Woche jeweils vier Stunden auf 400-Euro-Basis gearbeitet. Die Arbeit hat mir so gut getan“.

„Ich bin dankbar, wenn ich eine Mitarbeiterin nicht beschäftigen muss“ sagt der Chef

Ihr Chef hielt dagegen: „Mein Betrieb besteht aus drei Arbeitskräften, und zurzeit läuft saisonal sehr wenig. Da bin ich dankbar, wenn ich eine Mitarbeiterin nicht bezahlen muss.“ Immerhin kündigte er dem Bericht zufolge an, Friedhild Miller ab 2012 wieder zu beschäftigen.

Rechtsexperte Burkhard Benecken sagte der Zeitung, es gehe den Arbeitgeber nichts an, ob ein Angestellter Geld gewinnt. Keinesfalls könne dies eine Kündigung rechtfertigen. Ob Frau Miller gegen die Zwangspause bis 2012 rechtlich vorgehen kann, ist unklar. Die Sekretärin hat noch nicht entschieden, ob sie klagen will.