Grüblerische Ermittler gibt es im Tatort genug. Til Schweiger wird das Format bereichern. Der Mann ist Profi und klüger als viele denken. Er wird als Ermittler für gute Unterhaltung sorgen, ganz bestimmt.
Man kann durchaus etwas haben gegen Til Schweiger. Der Mann polarisiert. Dem Tatort, diesem Sonntagabend-Klassiker für den deutschen Mittelstand, würde der 47-Jährige trotzdem gut tun. Das Format kann weitere Stars gebrauchen.
Schweiger ist Schauspieler, Drehbuchautor, Produzent. Er hat in seiner Karriere bewiesen, dass er viele Rollen spielen kann. Den harten Macho, den dämlichen Trottel, den lustigen Vogel. Er ist eben nicht nur Bertie, der Mann aus dem Kinofilm „Manta, Manta“. Wir dürfen gespannt sein auf den neuen Kommissar und dessen Profil. Wenn es passt, wird Schweiger als Ermittler in Hamburg nicht jedem gefallen, er wird aber für gute Unterhaltung sorgen. Und das ist er ja, der Tatort: Unterhaltung.
Schweiger lässt die Zuschauer an sich heran
Schweiger ist eine echte Größe im Filmgeschäft. Und er ist klüger als man meint. Der Tatort wird auch ihn vor eine Herausforderung stellen, er wird sie meistern. Die vielen Millionen Menschen, die sich eine Kinokarte für seine Filme kaufen, lieben ihn.
Er ist ein Typ. Er lässt sein Publikum an sich heran, in seinen Rollen, aber auch im Leben. Abgehobene Künstler und Grübler mit Psycho-Knacks haben wir genug im Tatort. Wenn Schweiger seinem Stil treu bleibt, dürfte die Quote stimmen.
Die Entscheidung der ARD, das Phänomen Schweiger im Sonntagsabend-Krimi einzusetzen, ist ein großer Wurf. Schweiger wird für Abwechslung sorgen. Wer ihn nicht mag, kann den Fernseher in diesen drei Stunden des Jahres, in denen er im Fernsehen Verbrecher jagen soll, ja ausgeschaltet lassen. Es gibt auch schöne Bücher.
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